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Zuletzt behielt Ried gegen den LASK die Oberhand.

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Wien - Meister Red Bull Salzburg und der SC Wr. Neustadt, der 2009/10 erst im Endspiel Sturm Graz 0:1 unterlag, werden prominente Gesellschaft als Zuschauer des heimischen Fußball-Cups erhalten. In den Duellen zwischen dem LASK und SV Ried am Dienstag (19.30 Uhr) auf der Linzer Gugl sowie Rekordsieger Austria Wien und Wacker Innsbruck am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF 1) im Horr-Stadion werden im Achtelfinale zumindest zwei weitere Oberhaus-Vereine Abschied vom Bewerb nehmen müssen.

Das dritte OÖ-Derby der Saison nach dem 1:0- (31. Juli daheim) und dem 3:0-Sieg (30. Oktober auswärts) der SV Ried hat einen klaren Favoriten. Der Tabellenführer aus Ried gilt gegen das Schlusslicht aus Linz auf dem Papier als klarer Favorit. Das sieht Paul Gluovatz nicht ganz so. "Für die Linzer ist der Aufstieg momentan wichtiger. Sie werden sich voll reinhauen. Hoffentlich reißt ihre Serie nicht ausgerechnet gegen uns", sagte der SVR-Coach.

Der Burgenländer spricht vom Cup der eigenen Gesetze und davon, dass in diesem Bewerb immer alles möglich sei. Er erinnerte an die "Bullen", die auch vor der "Dosen-Ära" noch nie Cupsieger waren und die in der zweiten Runde in Linz gegen den Regionalligisten Blau-Weiß sensationell mit 1:3 auf der Strecke blieben. Und das 0:1 der Neustädter "Noch-Stronach"-Truppe im Ländle gegen den FC Dornbirn gehört auch in die Kategorie der Überraschungen.

An und für sich ist Gludovatz ein Freund von "Never change a winning team". Derzeit umso mehr, weil sein Elf spielerisch gut in Schuss ist. Obwohl die Wertigkeit von Cup und Liga für ihn gleich ist, überlegt er über seine Aufstellung bis am Spieltag. "Ich denke da blockweise vier, fünf Spiele voraus. Wir brauchen auch läuferische Qualitäten, es hängt viel von der Regenerationszeit ab", sagte der Ried-Feldherr, für den aber klar ist: "Wir wollen aufsteigen."

Die Athletiker, die zuletzt drei Niederlagen in Serie kassieren, klammern sich an einen Strohhalm Hoffnung. "Der Cup hat immer eigene Gesetze und wir wollen beweisen, dass wir mehr können, als wir im jüngsten Derby bezeigt haben", versprach Kapitän Rene Aufhauser, dessen Trainer Helmut Kraft sich ähnlich äußerte: "Wir haben im Cup die Chance, positiv in Erscheinung zu treten und möchten durch eine gute Leistung das 0:3 vergessen machen."

Ein OÖ-Derby im Achtelfinale des Cups hat es schon einmal gegeben. Am 19. März 2002 stiegen die Linzer durch ein 2:1 im Innviertel auf. Die ÖFB-Trophäe haben die Linzer und die Rieder bisher je einmal geholt. Die Linzer trugen sich in ihrer Double-Saison 1965 als erster Vertreter eines Bundeslandes außerhalb von Wien in die Siegerliste ein, die "Wikinger" sicherten sich den Cup 1998. In der Saison 2009/10 schied der LASK nach einem 1:0 (h) über Rekordsieger Austria Wien im Viertelfinale gegen den späteren Finalisten SC Wr. Neustadt (1:2 n.V. auswärts) aus. Die Rieder erwischte es im Halbfinale (0:1/h) gegen den späteren Cupsieger Sturm Graz.

Neben dem LASK und der SV Ried im direkten Duell ist mit dem Kapfenberger SV noch ein dritter Bundesligist im Achtelfinale im Fußball-Cup-Einsatz. Die Steirer gelten am Dienstag (19.00 Uhr) daheim gegen Erstligist FC Lustenau als Favorit. Die Truppe von Werner Gregoritsch hat in den jüngsten elf Heimspielen nur zwei Niederlagen kassiert. Zuletzt haben die Obersteirer Schlusslicht LASK 4:1 abgefertigt und weisen auf dieses schon zehn Punkte Vorsprung auf.

"Das war bis jetzt unser wichtigstes Spiel der laufenden Saison. Trotzdem heben wir nicht ab und wollen die letzten fünf Spiele vor der Winterpause auch noch gut absolvieren", sagte der KSV-Trainer. Es wäre jedenfalls keine Überraschung, würden die Kapfenberger diesmal im Cup überwintern. In der vorigen Saison war nach einem 1:3 gegen die Sturm Amateure bereits in Runde eins Endstation.

Die Vorarlberger, die in der Tabelle der Ersten Liga Fünfte sind, spielten in der Meisterschaft bisher auswärts (5-1-3) erfolgreicher als daheim (2-4-3). In der vorigen Saison kam für sie im Achtelfinale gegen den späteren Finalisten SC Wr. Neustadt durch ein 1:3 zu Hause das Aus.

Auch in den restlichen zwei Dienstag-Partien, in denen durchwegs Zweitligisten im Einsatz sind, gibt es mit dem SCR Altach auf der Hohen Warte (19.00 Uhr) gegen den Tabellenletzten Vienna und der drittplatzierten Lustenauer Austria daheim (18.30 Uhr) gegen SV Grödig zwei klare Aufstiegsanwärter.

Die Wiener, die den Cup dreimal (1929, 1930, 1937) in ihrer Vitrine stehen hatten und 2009/10 im Achtelfinale (2:3 auswärts gegen Austria Kärnten) ausschieden, haben gegen die zweitplatzierten Altacher noch kein Liga-Duell (0-2-3) für sich entschieden. "Wir werden alles geben, vielleicht gelingt uns eine Überraschung", hofft der Döblinger Torjäger Rade Djokic. Die Döblinger haben zuletzt fünf Niederlagen in Serie kassiert. Die Altacher schieden im Vorjahr durch ein 0:1 in der ersten Runde in Pasching aus.

Austria Lustenau bringt im Treffen mit SV Grödig die Referenz von zuletzt fünf Heimsiegen mit, während die Salzburger seit sechs Partien sieglos sind. Die Vorarlberger standen in der vorigen Cup-Saison im Viertelfinale (1:1 n.V. 3:4 im Elferschießen in Ried), die Grödiger verabschiedeten sich in Runde zwei durch ein 0:1 daheim gegen Red Bull Salzburg.

Neben den Zuschauer-Einnahmen, die zwischen der Heim- und Gastmannschaft geteilt werden, erhält jeder Achtelfinalist eine Prämie von 8.000 Euro. Die Auslosung für das Viertelfinale wird am 21. November im Rahmen der ORF-TV-Sendung "Sport am Sonntag" vorgenommen. Die vier Partien der Runde der letzten Acht wird am 19./20. April ausgetragen. (APA)