Bild nicht mehr verfügbar.

Glühende Asche und Geröll wurden mindestens vier Kilometer in die Höhe geschleudert.

Foto: EPA/ADI WEDA

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Ausbruch hinterließ eine Spur der Zerstörung.

Foto: EPA/ADI WEDA

Der indonesische Vulkan Merapi hat am Freitag bei der schwersten Eruption seit dem ersten Ausbruch vor zwei Wochen erneut eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Mindestens 70 Menschen sind dabei ums Leben gekommen, 150 wurden nach Krankenhausangaben teils schwer verletzt. Insgesamt sind seit 26. Oktober, als der Vulkan wieder aktiv geworden war, mehr als 120 Menschen ums Leben gekommen.

Der Vulkan hatte um kurz nach Mitternacht wieder glühende Asche und Geröll in die Luft geschleudert - offiziellen Angaben zufolge reichte die Aschesäule bis in eine Höhe von zumindest vier Kilometern oberhalb des Kraterrandes. Die Ascheströme waren so heiß, dass sie alles auf ihrem Weg in Brand setzten und ganze Dörfer auslöschten.

Stundenlang konnten die Helfer nicht vorrücken, weil ihnen die heiße Ascheschicht die Schuhsohlen weggebrannt hätte. Helfer Bayu Gawtama kämpfte sich zu dem Dorf Bronggang vor, nachdem Flüchtlinge von der Not dort berichteten. "Wir haben überall verbrannte Leichen gesehen", sagte er. "Die, die noch lebten, schrien um Hilfe." Eine sterbende Frau habe ihm ihren dreijährigen Sohn anvertraut. "Wir haben sechs Leute lebend geborgen, aber wir konnten nicht alle retten, auch die Frau nicht, die Hitze war zu intensiv."

Weitere Todesopfer befürchtet

Die Zahl der Todesopfer dürfte nach Angaben der Polizei noch steigen. "Es gibt noch Zonen, die nicht zugänglich sind, weil dort noch brennende Asche liegt", so ein Sprecher am Freitag. Viele der Opfer wurden im Dorf Cangkringan rund 15 Kilometer unterhalb des Kraters geborgen. Die Leichen seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, sagten Ärzte. Auch im Nachbarbezirk Magelang wurden 13 Menschen schwer verbrannt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Antara.

Die Behörden hatten erst vor kurzem die Gefahrenzone um den knapp 3.000 Meter hohen Krater von 15 auf 20 Kilometer ausgedehnt. Viele Anrainer widersetzten sich jedoch dem Räumungsbefehl, vor allem weil sie ihr Vieh nicht verlieren wollten.

Präsident bietet Bargeld für Räumung

Präsident Susilo Bambang Yudhoyono kündigte ein staatliches Viehkauf-Programm an. Die Menschen sollen mit dem Bargeld für einen Neuanfang dazu gebracht werden, sich der Räumung nicht länger zu widersetzen. Rund um den Merapi wurden zudem weitere Suppenküchen eingerichtet. Mehr Psychologen werden zu den Notunterkünften gebracht, um den Menschen beizustehen. 160.000 Menschen waren bis Freitag aus ihren Häusern geflohen. (APA/Reuters)