Erwin Pröll möchte Österreich einmal mehr vor Veränderungen bewahren - diesmal bei den Spitälern.

Foto: STANDARD/Christian Fischer

St. Pölten - Mit aller Deutlichkeit hat sich Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Donnerstag gegen den Plan von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) ausgesprochen, die Kompetenzen für die Spitäler an den Bund zu übertragen. Für Niederösterreich würde das bedeuten, dass von den 27 Landeskliniken nur mehr elf übrig bleiben würden, meinte Pröll. "Möge Österreich nicht in diese Situation kommen", dass der Bund für alles zuständig sei, warnte der Landeshauptmann.

Der niederösterreichische SPÖ-Chef Sepp Leitner stieß - wenig überraschend - in ein anderes Horn: Wer behauptet, zentrale Steuerungsmechanismen brächten weniger Qualität, der irre, konnte Leitner der Idee in einer Aussendung durchaus Positives abgewinnen. Stattdessen könne zentrale Steuerung sogar mehr Qualität sowie mehr Effizienz und damit einen besseren Mitteleinsatz bringen.

"Reflexartiges Einbetonieren"

"Reflexartiges Einbetonieren" und das Beharren auf jahrzehntelange Strukturen bringe dagegen niemandem etwas. "Die Zersplitterung in Österreich hemmt wichtige Reformen und Weiterentwicklungen, beispielsweise im Bereich der Bildung und im Gesundheitswesen, was auch von namhaften Experten immer wieder bestätigt wird", sagte der SPÖ-Politiker. (APA)