Wien - Wie seit Ende Oktober bekannt ist, wird das Kunst- und Kulturbudget für 2011 nicht erhöht. Real wird es sogar zu einem leichten Rückgang kommen, da keine Valorisierung, also keine Anpassung an die Inflation, vorgesehen ist. Im heutigen "Ö1-Morgenjournal" erklärte die Direktorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag, dass die "Bundesmuseumsdirektorenkonferenz die Entscheidung zur Kenntnis" nimmt, allerdings im Zuge der nächsten Budgetverhandlungen mit "der Forderung einer Valorisierung" an Kulturministerin Claudia Schmied (S) herantreten werde.

"In der derzeitigen Budgetsituation muss jeder Beteiligte es als Erfolg verbuchen, wenn die Budgets nicht gekürzt werden", erklärte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder im "Ö1-Morgenjournal". Im Unterschied dazu wollen die Bundestheaterdirektoren sich mit einem Schreiben an die Ministerin richten, da sie befürchten, dass das Kulturbudget auch für 2012 eingefroren bleibt.

Juliane Alton, Obfrau der "IG Kultur Österreich", sieht kleinere Institutionen und die freie Szene von der derzeitigen Budgetsituation betroffen: "Dass heißt, es werden noch einmal Leute die Branche verlassen." Eine Umschichtung ist für das Kulturbudget der Schulen vorgesehen. Dieses soll mit Mitteln aus dem Unterrichtsressort angehoben werden, wie Ö1 berichtete. Derzeit leistet der Bund 430 Mio. Euro an Kulturausgaben, was 0,6 Prozent des gesamten Bundesbudgets entspricht. (APA)