Mumbai - Im Kampf gegen steigende Lebenshaltungskosten hat die indische Notenbank zum sechsten Mal in Folge ihren Leitzins angehoben. Für Kredite von der Zentralbank müssen die Geschäftsbanken nun 6,25 Prozent bezahlen - bisher waren es 6,0 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung "in naher Zukunft ist eher gering", teilte die Reserve Bank of India am Dienstag in Mumbai mit.

Deren Chef Duvvuri Subbarao schränkte allerdings ein: "In unsicheren Zeiten müssen wir darauf vorbereitet sein, angemessen auf Schocks zu reagieren". Ein höherer Leitzins macht Konsumenten- und Unternehmenskredite teurer, was die Nachfrage und damit die Preise dämpfen kann.

Indien kämpft vor allem mit stark steigenden Lebensmittelpreisen. In dem Boomland - das mit ähnlich hohen Wachstumsraten glänzt wie der Nachbar China - zieht mit den Einkommen auch die Nachfrage nach Lebensmitteln an. Sie verteuerten sich vor allem deshalb Mitte Oktober um 13,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das trifft Millionen Arme: Mehr als 40 Prozent der 1,2 Milliarden Inder müssen täglich mit weniger als einem Euro auskommen. (Reuters)