Wien/Klagenfurt - Auf einer kroatischen Website sind Daten von Hunderten Hypo-Kreditkunden einsehbar, berichtet der "Kurier". Auf 150 Seiten werden dort Details wie Kundennamen, Kredithöhen und Sicherheiten, das alles gruppiert nach Ländern, in denen die Hypo tätig ist oder war, aufgelistet. Nicht zuletzt auch die Bonitätseinstufung nach Klassen von 1 bis 3. Unterschieden wird in diesem Dokument auch zwischen Leasing- und Kreditkunden.

Kunden, die von dieser Liste erfahren haben, seien bereits in heller Aufregung und lassen Anwälte den Fall prüfen, heißt es in dem Bericht.

Bank will juristische Schritte einleiten

Hypo-Sprecher Dominic Köfner betont dazu, dass die Daten nicht aus der Bank stammen, sondern aus einem im Auftrag der Bank erstellten Risikogutachten von PriceWaterhouse Coopers, wie er Freitagabend sagte. Dieses Gutachten hätten 30 Personen als Hartkopie bekommen, einer habe es wohl eingescannt und dem Betreiber der kroatischen Internetseite zugespielt. Die Bank will nun juristisch gegen die "ominöse" Internetplattform bzw. den Betreiber der Plattform vorgehen. Wer dahinter steckt, wisse er nicht, sagte Köfner. Aber seine kroatischen Kollegen würden es wissen.
Ob die Hypo oder PriceWaterhouse für diese Verletzung des Bankgeheimnisses überhaupt zur Verantwortung gezogen werden könne, sei unsicher. Denn es lässt sich nur schwer klären, wer das Dokument ins Netz gestellt hat. Jedenfalls kratzt diese Veröffentlichung das Image der Bank gewaltig an. Mit der Liste kann nämlich auch abgeschätzt werden, welche Ausfälle die Hypo zu erwarten hat und in welcher Höhe diese liegen dürften, heißt es. (APA)