Wien - Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Montag nur wenig verändert beendet. Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem Minus von 0,29 Prozent bei 2.836,73 Zählern aus dem Handel.

Viele Anleger hielten sich wegen der US-Kongresswahlen und der tags darauf stattfindenden Sitzung der US-Notenbank Fed zurück und warteten lieber ab, sagten Händler. Positive Konjunkturdaten aus China und den USA hatten daher nur begrenzt Einfluss auf die Aktienmärkte. Nach den Kongresswahlen an diesem Dienstag wird am Mittwoch die Fed nicht nur über die Leitzinsen entscheiden, sondern auch über ihre weitere Geldpolitik informieren. Dabei hofft der Markt laut Händlern darauf, dass die bereits sehr expansive Geldpolitik noch weiter gelockert wird.

Finanzwerte zählten zu den schwächsten Werten im Euroraum: So büßten die Aktien der Bank Unicredit im EuroStoxx 3,63 Prozent auf 1,8050 Euro ein und die der BBVA folgten mit minus 3,60 Prozent auf 9,11 Euro. Die Titel der Bank Santander verloren 3,02 Prozent auf 8,95 Euro.

Die Anteilsscheine der Intesa SanPaolo und der Deutschen Bank gaben um jeweils rund ein Prozent nach. Dass die Finanzkrise weiter schwelt, machte an diesem Tag der US-Versicherungskonzern Ambac Financial deutlich: Nachdem in diesem Jahr bereits 139 Regionalbanken in den Vereinigten Staaten bankrott gingen, weil die Hausbesitzer mit ihren Kreditraten im Rückstand waren, droht nun dem Anleihe-Versicherer das Aus. Er warnte vor der Gefahr einer Insolvenz bis Jahresende, falls es bis dahin nicht zu einer Einigung mit den Gläubigern komme,. Dies ließ die bereits durch die Krise schwer gebeutelten Ambac-Aktien um weitere 40 Prozent einbrechen.

Bergbaubranche stark

ArcelorMittal profitierten laut Börsianern vor allem von den positiven Konjunkturdaten aus China und stiegen um 1,84 Prozent auf 23,52 Euro. Zu den stärksten Werten im britischen "Footsie" zählten Titel aus der Bergbaubranche. Allen voran stiegen Xstrata um 3, 72 Prozent auf 1.238,41 Pence. Kazakhmys, Antofagasta und Rio Tinto gewannen jeweils etwas mehr als ein Prozent hinzu. Sie profitierten davon, dass nach den starken Konjunkturdaten aus China und den USA die Kupferpreise kräftig zugelegt hatten.

Die Papiere der Serco Group büßten dagegen zeitweise rund acht Prozent ein und gingen schließlich als schwächster "Footsie"-Wert mit einem Abschlag von 4,40 Prozent auf 587,00 Pence aus dem Tag. Das stark im staatlichen Bereich tätige Dienstleistungsunternehmen hatte versucht, auf bereits existierende Verträge Rabatte bei seinen Zulieferern durchzusetzen und musste dieses Ansinnen auf Druck der britischen Regierung zurückziehen.

In der Schweiz rückten die Aktien von Novartis um 0,44 Prozent auf 57,30 Franken vor. Der Pharmakonzern hatte in den USA eine Zulassungserweiterung für das Krebsmedikament Afinitor erhalten.

Gefragt waren außerdem nach positiven Analystenkommentaren die meisten Automobilwerte, so stiegen die Papiere von BMW an der DAX-Spitze um 2,81 Prozent auf 52,960 Euro. MAN-Titel verbuchten einen Aufschlag von 2,03 Prozent auf 80,60 Euro. Für Daimler-Aktien ging es immerhin noch um 0,47 Prozent auf 47,655 Euro nach oben. ~

Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%)

Wien ATX 2.668,07 F E I E R T A G

Frankfurt DAX 6.604,86 + 3,49 +0,05

London FT-SE-100 5.694,62 + 19,5 +0,34

Paris CAC-40 3.841,11 + 7,61 +0,20

Zürich SPI 5.783,60 + 28,96 +0,50

Mailand FTSE MIB 21.184,93 -265,68 -1,24

Madrid IBEX-35 10.649,50 -163,40 -1,51

Amsterdam AEX 339,35 + 2,12 +0,63

Brüssel BEL-20 2.688,39 + 9,32 +0,35

Stockholm SX Gesamt 344,28 + 1,11 +0,32

Europa Euro-Stoxx-50 2.836,73 - 8,26 -0,29 (APA)