Es war wohl ein Streichkonzert. Denn Unterrichtsministerin Claudia Schmieds (SPÖ) Liste mit all den schönen Plänen für weitere Schulreformen musste nach dem Abgleich mit den Budgetvorgaben aus dem Finanzministerium um einige Posten gekürzt werden, weil kein Geld dafür da ist. Unterm Strich hätte Schmied laut einer dem Standard zugespielten "Maßnahmenliste" einen "Konsolidierungsbeitrag" von 735,5 Millionen Euro für die Jahre 2011 bis 2014 leisten müssen. Das schien selbst der Regierungsspitze etwas viel, also rückte sie bei der Klausur in Loipersdorf für vier Jahre je 80 Millionen Euro raus, die in mehr Tagesbetreuung fließen werden.

Unter den Opfern des Sparbudgets sind Bauprojekte. "Redimensionierung Schulentwicklungsprogramm der Bundesregierung" heißt das: 129,7 Millionen Euro Bauvolumen werden bis 2014 nicht realisiert, sondern verschoben. Nicht umgesetzt werden auch das "Vorhaben Ethikunterricht", weil die nötigen 57 Millionen (zum Start 2011 hätte man 2,7 Millionen gebraucht) nicht vorhanden sind, und das "Vorhaben 'Klassenwiederholungen reduzieren' (modulare Oberstufe" (17,9 Millionen Euro fehlen), das heißt, die Teilungszahlen für kleinere Gruppen werden nicht ausgeweitet. Das Ziel "Internationalität" (mehr bilinguale Schulen) kippt, weil 23,7 Millionen Euro nicht auftreibbar waren.

321,1 Millionen spart sich das Ressort aufgrund der "prognostizierten SchülerInnenzahlentwicklung" (betrifft Lehrer).

Platz für Ironie ist auch: Die 10,5 Millionen Euro für das Landeslehrercontrolling wurden von den Länder, die das verhinderten, "erspart". (Lisa Nimmervoll, DER STANDARD, Printausgabe, 28.10.2010)