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Google-CEO Eric Schmidt

Foto: REUTERS/Adam Hunger

Google-Chef Eric Schmidt ist bekannt für seine ironischen Antworten in Interviews. So meinte der Geschäftsführer der Internetsuchmaschine etwa, dass die Menschen künftig nach dem 18. Lebensjahr den Namen wechseln sollten, um mit ihrem Online-Leben (und -Sünden) abzuschließen. Während derartige Aussagen zum Schmunzeln anregen, sorgt eine neue Aussage zum Thema Datenschutz schon für mehr Aufregung in der Branche.

Private Daten

In einem Interview mit CNN sollte Schmidt erklären, wer denn bestimme, wie lange Informationen auf den Servern des Unternehmens gespeichert würden. Daraufhin erläuterte Schmidt: "Tatsächlich hat die europäische Regierung eine Reihe von Gesetzen erlassen, die es von uns verlangen, die Daten für eine bestimmte Zeit zu speichern". Aus dem Interview geht allerdings nicht hervor, ob damit Suchanfragen oder auch Email-Daten gemeint sind.

Möglich ist, dass Schmidt damit auf die umstrittene EU-Direktive zur Vorratsdatenspeicherung anspielen wollte. Eine Rechtfertigung für Googles Datendurst liefert jedoch kein einziges Gesetz der EU - abgesehen davon, dass es noch keine europäische Legislative gibt, die verbindliche Gesetze erlassen kann. Die Pläne zur Vorratsdatenspeicherung sehen außerdem "nur" die Speicherung von Verbindungsdaten bei Telekommunikationsunternehmen vor.

Verkehrte Welt

Dass sich Schmidt die EU als Vorwand nimmt ist auch insofern erstaunlich, dass europäische Konsumentenschützer bisher immer darauf beharrten, die Dauer der Speicherung von Suchanfragen zu verkürzen. (zw)

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