Christof Harbres, Wiener Barbuch

EUR 19,90, erschienen im Metro Verlag

ISBN 978-3-9930-22-6

Foto: Metro Verlag

Zur Wiener Trinkkultur fallen spontan wohl eher Wein und Heuriger und Kaffeehäuser ein, als  Bars.  "Was würde eine Bar denn Besseres bringen, im direkten Vergleich mit dem verlängerten Wohnzimmer der Wiener? Auf Mixgetränk - außer dem obligaten Weißen G'spritzen" standen die Konsumenten nicht so recht. Liköre und Schnäpse wie Obstler und Slibowitz wurden wenn, dann pur getrunken...." - so beschreibt Christof Habres die Einstellungen der Wiener im geschichtlichen Rückblick in seinem "Wiener Barbuch".

Cafés hätten genauso Gelegenheit geboten auf gemütlichen Sitzecken zu philosophieren, dazu kamen noch die späten Sperrstunden der Nachtcafés. So dauerte es bis in die Anfangsjahre des 20. Jahrhunderts, um von Bars, die unabhängig von Hotels betrieben wurden, sprechen zu können.

Im Barbuch werden die einzelnen Bars und ihre Geschichte beschrieben, ergänzt um amüsante "G'schichteln". Zwischen den Kapiteln finden sich zahlreiche Cocktailrezepte mit dem Schwerpunkt auf Wiener Spezialitäten wie "Viennes Lover" oder "Danube Sunrise".  Das mit schönen Schwarz-Weiß-Fotos illustrierte Buch wirkt durch seine Gestaltung (Schwarzschnitt und Lesebändchen) ein wenig nostalgisch, was aber zum manchmal fast wehmütig stimmenden Inhalt sehr gut passt. (ped, derStandard.at, 26.10.2010)