Loipersdorf - Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) hält nach Abschluss der Budgetverhandlungen an den umstrittenen Tunnelprojekten auf der Südbahnstrecke fest. Wie die Ministerin gegenüber der APA ankündigte, soll der Baubeginn für den Koralmtunnel für die Strecke Graz-Klagenfurt aber verschoben werden. Die Fertigstellung ist nun erst 2022 geplant (bisher 2020), dafür soll der Semmeringtunnel bereits 2024 (statt 2025) fertig werden. Auch der Baubeginn für den Brennerbasistunnel wird von 2011 auf 2016 verschoben.

Am umstrittenen Koralmtunnel will Bures ungeachtet der Expertenkritik festhalten. Zuletzt hatte Wifo-Chef Karl Aiginger von einem "schwarz-blaue Gedächtnisstollen" gesprochen und die Rentabilität des Projekts bezweifelt. Bures sieht nach den Budgetverhandlungen aber zumindest die Finanzierung der Südbahn-Tunnel gesichert. Ob der Brennerbasistunnel gebaut werden kann, hängt demnach an der Möglichkeit der Quersubventionierung durch die LKW-Maut im Inntal.

Für den Koralmtunnel und den Semmeringtunnel gibt es laut Bures nun eine Finanzierungszusage - also Grünes Licht für die dazu nötige Kreditaufnahme durch die ÖBB. Allerdings wird der Baubeginn des Koralmtunnels um zwei Jahre nach hinten verschoben (Fertigstellung ist nun im Jahr 2024 geplant), dafür soll der Semmeringtunnel schon 2024 (nicht erst 2025) fertig werden. Bures begründet das damit, dass beide Tunnel im selben Verkehrskorridor liegen, daher nur gemeinsam Sinn machten und folglich aufeinander abgestimmt würden.

Nicht garantiert ist aus Sicht der Ministerin dagegen der Bau des Brennerbasistunnels. Dieses Projekt könne nur finalisiert sein, wenn die Drittelförderung durch die EU auch über 2013 hinaus garantiert und die Querfinanzierung durch eine hohe LKW-Maut im Inntal möglich wäre. Der Baubeginn wird laut Bures deutlich nach hinten verschoben - und zwar von 2011 auf 2016. (APA)