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März 2010: Europas größter Luftfahrtkonzern Air France-KLM  und der Billigflieger Ryanair überziehen sich gegenseitig mit Klagen wegen unerlaubter Finanzhilfen. Air France-KLM eröffnet die juristische Schlacht und zieht gegen Hilfen Dutzender europäischer Regionalflughäfen für Ryanair vor die EU-Kommission. Ryanair kontert mit einer Klage vor Gericht gegen Finanzhilfen für Air France…

Foto: Reuters/Jean-Paul Pelissier

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Die Iren fordern, dass die Franzosen 113 Millionen Euro Entschädigung und Zinsen zahlen.

"Wenn die Klage von Air France Erfolg hat, gehe ich gerne nackt die Champs-Elysées hinauf", kündigt Ryanair-Chef, Michael O'Leary, an.

Foto: APA/EPA/Julien Warnand

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Überhaupt macht der Chef der irischen Billigfluglinie immer wieder mit ungewöhnlichen Aktionen von sich reden. Im April 2009 lässt O'Leary 500.000 Euro für günstige Flugtickets und Werbung für ein "Ja zum Lissabon-Vertrag" springen. Er erklärt, wenn man die Kampagne für die zweite Volksabstimmung "inkompetenten" Leuten wie (dem irischen Ministerpräsidenten) Brian Cowen oder (dem irischen Außenminister) Michael Martin überlasse, dann sei ein Nein möglich.

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Es gebe keinen besseren Grund für ein "Ja zu Europa" als das Gegenteil von dem zu machen, was jene empfehlen, die für ein Nein bei der Abstimmung aufrufen. Und für ein Ja ruft O'Leary auf, obwohl er vom Lissabon-Vertrag selbst nicht sonderlich angetan ist.

"Das Dokument ist ein verdammtes Ärgernis. Ich bin vor Langeweile beim Lesen fast gestorben."

(das Nickerchen im Bild hält ein gestrandeter Passagier)

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Aufgerüttelt wurde die Flugwelt durch O'Learys  Meinung, dass zwei Piloten an Bord eines Flugzeuges übertrieben sind.

"Ich begreife nicht, warum man für einen zweistündigen Flug zwei Piloten braucht, die die ganze Zeit Zeitung lesen. Daher sehe ich nicht ein, warum der zweite Pilot nicht Getränke servieren oder Brötchen verkaufen soll."

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Geld stinkt nicht - mittlerweile legendär ist sein Vorschlag einer Toilettengebühr.

"Wir wollen die Passagiere dazu ermuntern, vorher oder hinterher am Flughafen auf die Toilette zu gehen", erläutert der umtriebige Manager.

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Auch übergewichtigen Passagieren sagt O'Leary den Kampf an. So erwägt Ryanair im April 2009 das Einführen einer Extragebühr für Passagiere mit einem Gewicht über 130 Kilogramm. Die Gebühr könne auch als Anregung für "sehr umfangreiche Passagiere dienen, ein bisschen Gewicht zu verlieren."

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Im Februar 2008 musste Ryanair 60.000 Euro Schadensersatz an die französische Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy zahlen, weil das Unternehmen unerlaubterweise ein Bild des französische Präsidentenpaares für eine Werbung genutzt hatte.

Kurz vor der Hochzeit des Paares hatte der irische Billigflieger eine Anzeige für eine Sonderaktion mit vergünstigten Tickets mit einem Foto von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und seiner jetzigen Ehefrau beworben. Die lächelnde Sängerin sinnierte darauf: "Mit Ryanair kann meine ganze Familie zur Hochzeit kommen."

Auch der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi musste für eine Werbekampagne herhalten. Ryanair veröffentlichte in italienischen Tageszeitungen eine Karikatur, auf der Berlusconi mit einer Schar junger Frauen mit den traditionellen Kostümen europäischer Länder zu sehen ist.

"Ich bringe euch alle nach Europa", sagt Berlusconi auf der Karikatur, mit der für neue europäischen Verbindungen der Fluggesellschaft geworben wird.

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Trotz Hohn und Spotts erneuert O'Leary sein Interesse am deutschen Konkurrenten Lufthansa.

"Wir haben 2,3 Milliarden Euro auf der hohen Kante, ich müsste dafür nicht einmal einen Kredit aufnehmen."

Foto: APA/EPA/Jorge Zapata

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O'Learys Vorschläge werden die Branche wohl nur noch maximal drei Jahre bereichern: Dann nämlich will er sich zurück ziehen. Sein Unternehmen würde sich dann ohnehin um Aspekte wie Kundenservice und die Umwelt kümmern.

"Dann braucht Ryanair einen neuen Chef, weil ich mich nämlich um diesen Müll nicht kümmere." (APA/red)

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