Foto: Ryanair

Frankfurt - Die größte europäische Billigfluggesellschaft Ryanair will in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge keine zusätzlichen Flüge mehr anbieten. "So lange es diese neue Luftverkehrsabgabe gibt, werden wir in Deutschland nicht weiter investieren. Die ganze Expansion dort ist jetzt gestoppt" sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Ryanair werde stattdessen wegen der ab Anfang 2011 geltenden neuen Steuer in Deutschland zahlreiche Flüge streichen.

Die Bundesregierung hatte die Luftverkehrsabgabe am 1. September beschlossen, sie soll eine Milliarde Euro im Jahr einbringen. Die neue Steuer beträgt für Kurzstreckenflüge acht Euro, für Mittelstreckenflüge 25 Euro und für Langstreckenflüge 45 Euro pro Strecke.

O'Leary kündigte zudem einen weiteren Versuch zur Übernahme des Konkurrenten Aer Lingus an. Er rechne damit, dass der irische Staat seine Beteiligung von 25 Prozent an Aer Lingus aus Finanznot verkaufen müsse. "Die Regierung ist pleite und sie müssen Staatsbeteiligungen verkaufen. Am Ende werden sie sich auch von Aer Lingus trennen und ich hoffe, wir werden kaufen", sagte O'Leary. Ryanair hält bereits knapp 30 Prozent an Aer Lingus und hat zweimal vergeblich versucht, den kleineren Rivalen zu schlucken. (APA)