Wien - Milliardär Martin Schlaff wäre offenbar nicht abgeneigt, den Dichands zu helfen, die Krone-Anteile der WAZ zu kaufen. Der WienerGeschäftsmann kursiert in der Krone als möglicher Financier eines solchen Deals. Auf Anfrage des Standard lässt er verlauten:"Wir wurden leider nicht gefragt."

Heftiger wird wieder spekuliert, die Erben des im Juni verstorbenen Krone-Gründers Hans Dichand könnten der WAZnoch heuer ein Angebot für deren 50 Prozent legen. Potenzielle Financiers: Vienna Insurance Group und ein Erste-Kredit. Christoph Dichand, Sprecher der Erben, beantwortete die Standard-Anfrage dazu nicht. Funkstille auch bei der WAZ. Sie hat öfter betont, sie wolle nicht mehr verkaufen. Deutlich über 200 Millionen Euro dürfte sie das aber nicht mehr so eng sehen.

WAZ und Dichands treffen einander nach Standard-Infos diesen November wieder vor einem Schiedsgericht, diesmal in Wien. Hans Dichand begann noch das Verfahren gegen das der WAZ 2003 eingeräumte Recht, einen geschäftsführenden Chefredakteur für die Krone zu nominieren. Es war nur für "Friedensgespräche" ausgesetzt und läuft nun weiter.

Eine andere Personalie könnte im Extremfall vor dem nächsten Schiedsgericht landen:Tage nach dem Tod Hans Dichands stand Chefredakteur Christoph Dichand statt seines Vaters als Herausgeber im Impressum. Die WAZwar davon nicht informiert und verlangte von der Familie Nachweise, dass noch Hans Dichand ihn formell dazu ernannte. Der Krone-Gründer konnte das laut Verträgen nur zu Lebzeiten. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 19.10.2010)