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"Megi" erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 260 km/h.

Foto: EPA/DENNIS M. SABANGAN

Manila - Auf den Philippinen ist die Zahl der Todesopfer durch den Taifun "Megi" auf mindestens zehn gestiegen. Drei Menschen kamen am Montag in der Provinz Pangasinan beim Einsturz eines Gebäudes ums Leben, wie die Behörden des Landes am Dienstag mitteilten. Bei einem Blitzeinschlag sei in derselben Provinz ein weiterer Mensch getötet worden. In der Küstenstadt Maconacon in der Provinz Isabela kamen demnach drei Menschen infolge einer Sturmflut ums Leben. Der nationale Katastrophenschutz hatte zuvor von drei weiteren Todesopfern des Taifuns gesprochen. "Megi" war am Montag mit voller Wucht über den Norden der Philippinen hinweggefegt.

Zwanzig Taifune pro Jahr

Jedes Jahr wird das Land von durchschnittlich 20 Taifunen getroffen, wie die tropischen Wirbelstürme in der Region genannt werden. "Megi" ist nach Angaben von Experten der stärkste Taifun auf den Philippinen seit "Durian" im Jahr 2006, der 1.200 Menschen in den Tod riss. Im vergangenen Jahr starben durch den Tropensturm "Ketsana" und den Taifun "Parma" in der Hauptstadt Manila und anderen Teilen der Hauptinsel Luzon mehr als 1.100 Menschen.

 

Am schwersten betroffen waren zunächst die von Landwirtschaft und Fischfang geprägten Provinzen Cagayan und Isabela, wie die Behörden mitteilten. In den Bergen habe der Sturm Erdrutsche ausgelöst, sagte Graciano Yumol von der nationalen Wetterbehörde. Außerdem gebe es starken Seegang und Flutwarnungen.

"Megi" nimmt Kurs auf China

Bevor "Megi", was auf Koreanisch so viel wie Wels bedeutet, auf Land traf, hatten die Behörden Sturmwarnungen für sämtliche nördliche Provinzen des Landes ausgegeben. Auf Luzon wurden rund 3.000 Menschen vor dem als "Super-Taifun" eingestuften Wirbelsturm in Sicherheit gebracht, die Schulen blieben geschlossen und alle Flüge im Norden der Insel wurden gestrichen. Die Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt Manila wurde nicht direkt von dem Taifun getroffen, ihre Bewohner wurden aber zu erhöhter Wachsamkeit ermahnt.

Nach Angaben der Wetterbehörde sollte "Megi" gegen Mitternacht über die Westküste der Philippinen hinweg zum Südchinesischen Meer ziehen. Die Sturmwarnungen würden aber für den Großteil der Insel Luzon aufrecht erhalten.

Zwölf Tote in Haiti

Bei Überschwemmungen in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince sind unterdessen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Anhaltender Starkregen verwandelte Straßen in Flüsse und überflutete Häuser, wie die Leiterin des Katastrophenschutzes, Marie Alta Jean-Baptiste, am Montag sagte.

In einem Flüchtlingslager für Erdbebenopfer in Carrefour westlich von Port-au-Prince riss eine Schlammlawine am Sonntag zwei Kinder in den Tod. In dem Lager leben seit der Erdbebenkatastrophe vom 12. Jänner rund 1,3 Millionen Menschen. (APA)