ARD und ZDF wollen nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" eine Erhöhung der Rundfunkgebühren auf knapp 18 Euro ab dem Jahr 2005 beantragen. Damit würde die monatliche Gebühr für Radio und TV in Deutschland von derzeit 16,15 Euro um fast zwei Euro steigen, berichtete die Zeitung (Mittwochausgabe). Zur Begründung reichten die öffentlich-rechtlichen Sender am Mittwoch umfangreiche Unterlagen bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ein.

Laut "SZ"-Bericht verlangt die ARD einen Zuschlag von rund 1,8 Mrd. Euro für die nächste Gebührenperiode ab 2005. Das ZDF verlange, abzüglich des Sparpotenzials, etwa 1,1 Mrd. Euro mehr.

"Anpassung mit Augenmaß"

Weder ARD noch ZDF wollten zu Zahlen Stellung nehmen; sie verwiesen auf die ausstehende Prüfung durch die Kommission. Ein ARD-Sprecher sagte in Hamburg, Ziel sei "eine Anpassung mit Augenmaß". Es gehe um einen Ausgleich der Preissteigerungen, die sich innerhalb von vier Jahren naturgemäß ergeben würden.

Gebührenkommission prüft

Ein ZDF-Sprecher verwies darauf, dass die Gebührenkommission den angemeldeten Finanzbedarf in den kommenden Monaten prüfen und eine Empfehlung abgeben werde. Über eine Gebührenerhöhung entscheiden die Landtage der Bundesländer. Beide Sender betonten, man plane keine neuen Projekte, für die Mehreinnahmen nötig wären.

Die deutschen Rundfunkgebühren wurden zuletzt 2001 erhöht. Die gegenwärtige so genannte Gebührenperiode endet am 31. Dezember 2004, die nächste dauert von 2005 bis einschließlich 2008.

Österreich: Gebühren sind von Bundesland abhängig

In Österreich wurden die Programmentgelte übrigens zuletzt 1998 erhöht. Die ORF-Spitze hat wiederholt betont, dass man im kommenden Jahr um einen solchen Schritt wohl nicht herumkommen werde (etat.at berichtete). Insgesamt werden den ORF-Gebührenzahlern derzeit pro Monat zwischen 16 Euro und etwas über 20 Euro verrechnet. Die Beträge variieren je nach Bundesland, da mit den Programmentgelten für Radio und Fernsehen unter anderem auch Landesabgaben eingehoben werden. (APA/dpa/AFP)