Die Europäische Kommission hat die Mitgliedstaaten zum verstärkten Schutz von Bezahldiensten in TV, Radio und Internet aufgefordert. Copyright-Piraterie sei keine "opferlose Straftat", heißt es in einer Aussendung der Kommission anlässlich eines am Dienstag präsentierten Berichts zur Durchführung der Richtlinie über den Schutz für Bezahldienste aus dem Jahr 1998. Der Bericht geht davon aus, dass Bezahldienste wie Pay-TV und -Radio sowie Paid-Content im Internet in Zukunft eine wachsende Bedeutung für wissensbasierte Volkswirtschaften haben werden. Der Schutz dieser Dienste vor Piraten sei daher ähnlich wichtig wie der Kampf gegen Wirtschaftskriminalität und Produktfälschung im 20. Jahrhundert. Gleichzeitig ruft die Kommission aber auch die Anbieter solcher Dienste dazu auf, attraktive legale Angebote europaweit zur Verfügung zu stellen.

Höhere Preise ...

Piraterie führe dazu, dass "ehrliche Benutzer letztlich höhere Preise zahlen, Anbieter in den Konkurs getrieben werden und dem Staat Steuereinnahmen entgehen", so die Kommission. Eine wirksame Bekämpfung der Piraterie sei daher erforderlich. Die Kommission werde die Mitgliedstaaten auf der Suche nach Gesetzeslücken unterstützen. Ein wesentlicher Grund der Piraterie sei aber auch das Fehlen legaler Angebote. So seien zahlreiche Pay-TV-Programme nur in ihren Heimatländern legal zu sehen. Es sei nicht verständlich, warum EU-Bürger keinen legalen Zugang zu einem Bezahldienst innerhalb der EU haben können, wenn sie bereit sind dafür zu zahlen. In diesem Zusammenhang sollten sich die Anbieter um vertragliche Lösungen mit den Rechtinhabern bemühen, die für den gesamten EU-Raum gelten, so die Kommission.(pte)