Wien - Sowohl bei der Gesetzesgrundlage als auch beim medizinischen Fortschritt liegt Österreich bei der Organspende im Spitzenfeld. Anlässlich des "12. europäischen Tages der Organspende und Transplantation" werben Ärzte und Betroffene für noch mehr Unterstützung für ihr Thema. Die Organspende pendelt in Österreich zwischen 20 und 26 Spendern pro Million Einwohner im Jahr - ein weltweiter Spitzenplatz.

"Mit der positiven Einstellung der Bevölkerung zur Organspende und mit unserer sehr guten rechtlichen Situation wäre eine Organspendefrequenz von 30 Spendern pro Million und Jahr durchaus erreichbar", so Ferdinand Mühlbacher vom AKH in Wien. Damit könnten Wartezeiten auf eine Niere oder auch die Todesrate von Patienten auf Wartelisten für andere Organe noch deutlich gesenkt werden.

Widerspruchsregelung in Österreich

In Österreich ist die Rechtslage sehr fortschrittlich. Wenn man sich nicht ausdrücklich in ein Widerspruchsregister eintragen lässt, ist es Ärzten prinzipiell erlaubt, Organe zu entnehmen. In der Praxis wird aber auch auf die Meinung von Angehörigen Rücksicht genommen, betonte der "Vater" des Gesetzes, Gerhard Aigner vom Gesundheitsministerium. Auch die medizinischen Leistungen haben sich extrem verbessert. 95 Prozent der transplantierten Nieren sind nach einem Jahr noch in Funktion, bei Herz- und Lebertransplantationen sind es knapp über 80 Prozent.

Der Organspende-Tag findet am Samstag in Tiflis in Georgien statt. Die zentraleuropäischen Länder Österreich, Slowenien, Tschechien, Slowakei sowie Serbien, Bosnien und Montenegro haben dazu in einem "Satelliten-Event" eine konzentrierte Anstrengung geplant. (APA)