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Im Server-Bereich hat sich Virtualisierung längst zu einem Thema gemausert, an dem kaum mehr ein größeres Unternehmen vorbeikommt, die wirklich große Zukunft sieht man bei VMware aber im Desktop-Bereich. Dabei setzt man nicht nur auf die zunehmende Ablösung der Anwendungen von lokalen Rechnern - und deren Betriebssystemen - sondern auch auf die offensive Unterstützung neuer Plattformen, wie Raj Mallempati, Director Product Marketing Enterprise Desktop Solutions, im Gespräch mit dem WebStandard am Rande der VMworld Europe in Kopenhagen betont.

Palette

Das Ziel sei langfristig, Anwendungen auf einer breiten Palette von Geräten nutzen zu können - ganz unabhängig davon, für welche Plattform diese eigentlich geschrieben wurden. Eine Vision, an der das Unternehmen gleich an mehreren Fronten arbeitet. So soll etwa noch vor Ende des Jahres eine iPad-Version von VMware View veröffentlicht werden, mit der dann auf alternative Umgebungen wie Windows oder Linux zugegriffen werden kann.

View

View-typisch sind diese Systeme als virtuelle Maschinen auf einem Server gelagert, der Desktop wird dabei regelmäßig automatisch synchronisiert. Für den Fall, dass hier einmal keine Netzverbindung vorhanden ist, gibt es einen Offline-Modus, die zwischenzeitlich hinzugekommenen Modifikationen werden mit dem Vorhandensein der nächsten Internetverbindung abgeglichen. Auf diese Weise bietet sich auf allen Clients der gleiche Desktop - ohne aber auf eine Netzverbindung angewiesen zu sein - einer der größten Nachteile klassischer "Remote Desktops".

Mit einer guten lokalen Geräteanbindung will VMware dafür sorgen, dass kaum mehr ein Unterschied zu einem nativen System zu bemerken sein soll. So bekommt etwa der iPad-Client Gestensupport, um manche Aktionen durchzuführen, für die ein klassisches Windows auf einem Tablet nicht sonderlich geeignet ist. Mallempati betont zudem, dass man sich bewusst sei, dass für den Erfolg entsprechender Lösungen eine beinahe-native Performance essentiell sei, über das eigene PCoIP sollen sich denn selbst Flash-Videos ruckelfrei darstellen lassen.

Plattformen

Das iPad soll aber bei weitem nicht die einzige neue Plattform für VMware View bleiben: Nachdem man sich jahrelang auf Windows konzentriert hatte, gibt es seit kurzem auch eine Mac-Version, zudem arbeitet man eifrig an einer Linux-Variante, wie Mallempati versichert. Ebenso wichtig seien neue Plattformen, explizit nennt man dabei den kommenden Android-Support.

Management

Neben dem View-Client will VMware übrigens schon bald auch noch einen anderen Bestandteil des eigenen Software-Ökosystems auf das Apple-Tablet bringen: Ein Variante der vCenter Management Tools soll die Adminstration von virtuellen Maschinen - und deren Monitoring - komfortabel über das iPad ermöglichen. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 13.10.10)