Foto: http://info.publicintelligence.net/CompleteInspire.pdf

Top-Thema der ersten "Inspire"-Ausgabe: "Make a bomb in the kitchen of your Mum"

Foto: http://info.publicintelligence.net/CompleteInspire.pdf

Die Al-Kaida im Jemen wirbt in der zweiten Ausgabe ihres englischsprachigen Online-Magazins "Inspire" für Anschläge in den USA. Das Blatt, angeblich herausgegeben von der Al-Kaida der Arabischen Halbinsel AQAP, soll künftig auch nicht arabisch sprechende Menschen - wie der Titel schon sagt - inspirieren. Die PDF-Datei ist gefüllt mit Inspirationen für Gläubige - eine einfache Anleitung zum Kampf.

Die erste Ausgabe ging bereits im Mai 2010 online, allerdings gab es technische Probleme, wodurch die Datei nicht vollständig angezeigt werden konnte.

Top-Thema: Bombenbau

Ein "Inspire"-Autor, der sich als „The AQ Chief" ausgiebt, erklärt in der ersten Ausgabe, dass man, um Terrorist zu werden, kein Trainingscamp im Nahen Osten absolvieren müsse. Es reiche schon, „individuelle Arbeit im Westen" zu leisten. Was damit gemeint ist, liest man unter den Top-Themen auf der Titelseite der ersten Ausgabe: „Bastle eine Bombe in Mutters Küche".

Vom eigenen Computer aus kann jeder Interessierte nachlesen, warum eine Home-Made-Bombe Sinn ergibt: Die Zutaten sind leicht verfügbar, die Menge fällt nicht auf und Suchhunde sind nicht darauf trainiert, die einzelnen Bestandteile, etwa entflammbare Substanzen, Weihnachtsbeleuchtung und Eisenrohre, als gefährlich einzustufen. Die Anleitung verspricht schnellen Erfolg. „Nach ein oder zwei Tagen könntest du mit deiner Bombe mindestens zehn Menschen töten. In einem Monat könntest du eine größere und tödlichere Bombe bauen, die Dutzende töten könnte."

Ziel des Magazins ist offenbar die Rekrutierung von Terroristen, die im Westen geboren wurden beziehungsweise dort leben. So sollten Personen, die Terroristen werden wollten, in einem voll besetzten Restaurant in Washington zur Mittagszeit in der Hoffnung um sich schießen, „ein paar Regierungsmitarbeiter auszuschalten", zitierte SITE Intelligence Group, eine US-Organisation zur Überwachung von terroristischen Online-Aktivitäten, aus der zweiten Ausgabe des Magazins.

Autor auf US-Fahndungsliste

Der Grundtenor von "Inspire" ist geprägt von Antisemitismus, Christenhass und religiösem Fundamentalismus. Zögerliche Leser werden explizit darauf hingewiesen: „Greifst du den Feind nicht an, greift er dich an".

Zwei Artikel stammen SITE zufolge von dem radikalen muslimischen US-Geistlichen Anwar al-Awlaki, der im Jemen lebt und auf einer Fahndungsliste der US-Behörden steht. Al-Awlaki hat die in den USA lebenden Muslime zu Anschlägen auf ihre Mitbürger aufgerufen. Der in den Vereinigten Staaten geborene Geistliche pries zudem in einem Al-Kaida-Video den versuchten Anschlag auf eine US-Passagiermaschine am ersten Weihnachtstag 2009 sowie den Anschlag auf die texanische Kaserne Fort Hood im vergangenen November. (APA/dan/derStandard.at)