Um 13 Uhr steht fest, wer in den nächsten Jahren deutlich mehr Bücher verkaufen wird als bislang. Eine Übersicht der bisherigen Gewinner
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Im Vorjahr gewannen gleich drei Forscher den Preis für Ökonomie. Was die drei gemeinsam hatten, war ihr Forschungsthema, dafür bekamen sie auch den Preis: Die empirische Analyse von Vermögenspreisen. Was sie trennt: Für Eugene Fama gibt es so etwas wie eine Blase auf Märkten nicht, Robert Shiller hingegen beschäftigt sich damit, solche Blasen zu erkennen. Lars Peter Hansen wurde für seine Entwicklung statistischer Methoden zum Thema ausgezeichnet.
Vor zwei Jahren ging der Preis an die US-Wissenschaftler Alvin Roth (im Bild rechts) und Lloyd Shapley. Sie wurden für ihre Theorie der stabilen Allokation und der Beschaffenheit von Märkten geehrt.
2011 wurden die beiden amerikanischen Professoren Thomas J. Sargent und Christopher A. Sims für ihre empirische Arbeit in der Makroökonomie ausgezeichnet.
Foto: Reuters/Ints Kalnins
Über den Wirtschaftsnobelpreis freuten sich 2010 Peter Diamond, Dale Mortensen (beide im Bild) und Christopher Pissarides. Sie haben vor allem Arbeitsmärkte untersucht. Ihre Arbeiten helfen etwa zu erklären, warum es passieren kann, dass es trotz hoher Arbeitslosigkeit eine hohe Zahl offener Stellen gibt.
Der Vollständigkeit halber: Christopher Pissarides.
Was als Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften in den Sprachgebrauch eingegangen ist, heißt eigentlich "Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel" und ging 2009 mit Elinor Ostrom (links im Bild) erstmals an eine Frau.
2008 erhielt der Princeton-Ökonomieprofessor, Star-Kolumnist der "New York Times" und scharfer George-W.-Bush-Kritiker Paul Krugman den Preis.
Für ihre Forschung auf dem Gebiet der Mechanismus-Design-Theorie wurden die drei US-Wissenschaftler Roger B. Myerson, Eric S. Maskin und Leonid Hurwicz (v.l.n.r.) im
Jahr 2007 mit dem Preis ausgezeichnet.
1969 wurde der Preis zum ersten Mal verliehen. Im Jahr 2006 erhielt ihn der US-amerikanische Ökonom Edmund Strother Phelps für seine Analyse intertemporaler Zielkonflikte in makroökonomischer Politik.
Der Preis wurde nicht - wie die anderen Nobelpreise - von Alfred Nobel gestiftet, sondern erst nachträglich 1968 von der Schwedischen Reichsbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens.
Robert Aumann und Thomas Schelling (v.r.n.l.) wurden im Jahr 2005 für ihre grundlegenden Beiträge zur Spieltheorie und zum besseren Verständnis von Konflikt und Kooperation ausgezeichnet.
Bei dem Preis handelt es sich also nicht um einen Nobelpreis im ursprünglichen Sinne, sondern um eine Ehrung, die im Gedenken an Alfred Nobel nach den gleichen Kriterien vergeben wird.
"Für ihre Beiträge zur dynamischen Makroökonomik: Die Zeitkonsistenz von
Wirtschaftspolitik und die treibende Kraft von Konjunkturzyklen" wurden 2004 der Norweger Finn E. Kydland und der US-Amerikaner Edward C. Prescott (v.r.n.l.) geehrt.
Der US-Amerikaner Robert F. Engle (l.) erhielt 2003 den "Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften" für seine Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit zeitlich variabler Volatilität (ARCH-Modell).
Der Brite Clive W. J. Granger (r.) wurde für seine Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit gemeinsam veränderlichen Trends (Kointegration) ausgezeichnet.
Vernon L. Smith (l.) aus den USA erhielt seinen Nobelpreis 2002 "Für den Einsatz von Laborexperimenten als Werkzeug in der empirischen ökonomischen Analyse, insbesondere in Studien unterschiedlicher Marktmechanismen".
Der Israeli Daniel Kahneman (r.) wurde im selben Jahr "Für das Einführen von Einsichten der psychologischen Forschung in die Wirtschaftswissenschaft, besonders bezüglich Beurteilungen und Entscheidungen bei Unsicherheit" geehrt.
Ausgezeichnet werden sollen vor allem Wissenschaftler, die dazu beitragen,
die wirtschaftspolitischen Aufgaben der Gegenwart zu bewältigen. Dabei wurde der
Nobelpreis überwiegend für die Entwicklung von umfassenden Theorien über
grundlegende ökonomische Zusammenhänge verliehen.
Die drei US-Amerikaner Joseph E. Stiglitz, Michael Spence und George A. Akerlof (v.l.n.r.) erhielten 2001 den Preis für ihre Arbeiten über das Verhältnis von Information und Märkten, insbesondere
der Adversen Selektion.
Im Jahr 2000 ging der Nobelpreis an den US-Ökonom James Heckman (r.) und den ebenfalls aus den USA stammenden Ökonometriker Daniel McFadden für die Entwicklung von Theorien und Methoden zur Analyse selektiver Stichproben und diskreter Wahlentscheidungen.
Der kanadische Volkswirt Robert Mundell wurde 1999 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet, und zwar für seine Analyse der Geld- und Fiskalpolitik in verschiedenen Wechselkurssystemen und für seine Analyse optimaler Währungsgebiete.
Der indische Wirtschaftswissenschafter und -philosoph Amartya Kumar Sen nahm 1998 den Preis für seine Arbeiten zur Wohlfahrtsökonomie, zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung und zum Lebensstandard entgegen.
Europäische Ökonomen haben es schwerer - bisher gingen nur acht
Nobelpreise für Wirtschaftswissenschaften an den alten Kontinent. 1974 erhielt
der gebürtige Österreicher Friedrich August von Hayek (am Foto) gemeinsam mit dem Schweden
Gunnar Myrdal den Wirtschafts-Nobelpreis für "bahnbrechende Arbeiten auf dem
Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie und tiefgründige Analysen der
wechselseitigen Abhängigkeit von wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen
Verhältnissen".
Wie bei der Auszeichnung mit Nobelpreisen insgesamt sind auch beim
Wirtschaftspreis die Forscher aus den USA einsame Spitze und stellen rund zwei
Drittel aller Preisträger. Zu den Preisträgern vergangener Jahre gehören auch
die modernen Klassiker der Volkswirtschaftslehre Milton Friedman (Foto), Paul Samuelson
und Gary Becker. (red)