Graz - Die Reparaturfähigkeit des Gehirns, neurologische Zusammenhänge zwischen Bauchschmerzen und Depressionen, der Einfluss des Genoms auf die Verarbeitung von Emotionen im Gehirn: Seit fünf Jahren arbeiten steirische Forscher in der "Initiative Gehirnforschung Steiermark INGE St." daran, Interdisziplinarität und Innovation in der Gehirnforschung voranzutreiben. Am Donnerstag (7. Oktober) präsentieren sie bisherige Ergebnisse und diskutieren die künftige Ausrichtung.

Hirnbezogene Forschungsprojekte

Die Funktion des Gehirns stellt bei steirischen Forschern unterschiedlicher Disziplinen einen Schwerpunkt dar: Sie lassen mit Hilfe von Gehirnströmen Computer arbeiten, um schwer körperbehinderten Menschen den "Zugriff" auf die Außenwelt zu öffnen. Sie messen den Energieaufwand beim Denken oder konzentrieren sich auf die Übermittlung des Schmerzes vom Magen-Darm-Trakt an das Gehirn. Christa Neuper, Leiterin des Instituts für Psychologie der Universität Graz und des Instituts für Semantische Datenanalyse der TU Graz, managt die im Jahr 2005 gegründete Plattform INGE ST. mit dem Ziel, hirnbezogene Forschungsprojekte in der Steiermark zu koordinieren, anzubahnen und parallel dazu auch ethisch-soziale Auswirkungen der Neurowissenschaften und ihrer Ergebnisse zu diskutieren.

Aus Anlass des fünfjährigen Jubiläums präsentieren die Expertinnen und Experten der Universität Graz, Technischen Universität und Medizinischen Universität Graz ihre Projekte. Das Kongressprogramm umfasst Bereiche wie Schmerz, das alternde Gehirn, Begabung und Lernen, Gehirn-Computer-Schnittstellen sowie die affektiven Neurowissenschaften, die sich mit Emotionsregulation beschäftigen. Abgeschlossen wird der Kongress mit einer Podiumsdiskussion zur Frage der Zukunft und Perspektiven der Gehirnforschung in der Steiermark. (APA)