Al-Arisch/Kairo - Einen Monat nach dem spektakulären Diebstahl eines Van-Gogh-Gemäldes in Ägypten haben sich schon wieder Langfinger an den Kunstschätzen des Landes vergriffen. Wie erst am Donnerstag bekanntwurde, bemerkte ein Wächter in der vergangenen Woche, dass Diebe den unteren Teil einer 1,20 Meter hohen Statue der Göttin Hathor aus einem Tempel abtransportiert hatten. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurde die steinerne Göttin aus der Pharaonenzeit zwei Tage später in einer entlegenen Wüstengegend auf der Sinai-Halbinsel wiedergefunden.

Die Altertümerbehörde in Kairo erklärte am Donnerstag, die 250 Kilogramm schwere Statue werde nun zusammen mit fünf weiteren Statuen aus dem gleichen Tempel in ein Lagerhaus der Behörde gebracht. Dort sollen sie aufbewahrt werden, bis sie eines Tages in einem neuen Museum im Badeort Scharm el Scheich gezeigt werden. Der Tempel von Serabit al-Chadim liegt im Südwesten der Sinai-Halbinsel, fernab der Touristenpfade.

Im August war das Bild "Die Mohnblumen" des niederländischen Malers Vincent van Gogh aus dem Mohammed-Mahmud-Chalil-Museum in Kairo entwendet worden. Vize-Kulturminister Mohsen Schaalan und vier weitere Beamte wurden kurz darauf inhaftiert. Ihnen wurde zunächst nur Nachlässigkeit vorgeworfen. Inzwischen gibt es jedoch Hinweise darauf, dass ein Mitarbeiter des Museums an dem Kunstdiebstahl beteiligt war. (APA)