Wien - Seit 1998 findet alljährlich im Herbst der "Tag der Apotheke" statt. An diesem Publikumstag informieren die österreichischen Apotheker über ihre Leistungen und widmen sich jedes Jahr einem speziellen Thema. Der diesjährige Aktionstag am 5. Oktober steht ganz im Zeichen der Information zu Medikamentenfälschungen aus dem Internet. Er bildet auch einen Höhepunkt der Informationsoffensive der Österreichischen Apothekerkammer gemeinsam mit dem Bundesministerium für Finanzen zur Bedrohung der Bevölkerung durch Arzneimittelplagiate, die über das Internet vertrieben werden.

Heinrich Burggasser, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer: "Ziel dieser Informationsoffensive ist es, möglichst viele Konsumenten auf die Gefahren gesundheitsschädlicher Medikamente aus dem Internet aufmerksam zu machen, sie darüber aufzuklären und ihnen bewusst zu machen, dass nur in der Apotheke die Sicherheit gegeben ist, echte Medikamente und fachkundige Beratung zu bekommen."

Persönliche Beratung, Folder & Pillendosen

Am Tag der Apotheke haben Interessierte die Möglichkeit, sich in den 1.280 öffentlichen Apotheken in ganz Österreich persönlich über das Thema Medikamentenfälschungen aus dem Internet und über sichere Medikamente in der Apotheke zu informieren. Zusätzlich zu der persönlichen Beratung durch die 5.200 Apotheker kostenlos Informationsfolder und Pillendosen verteilt.

Das österreichische Apothekensystem ist durch eine strenge und effiziente Arzneimittelkontrolle gekennzeichnet. Das gewährleistet, dass in Apotheken nur echte Medikamente angeboten und verkauft werden.

Kernkompetenz der Apotheker ist auch die fachkundige Beratung bei der Abgabe von Arzneimitteln. Durch kompetente Aufklärung wird den Patienten geholfen, Fehler bei der Einnahme von Medikamenten zu vermeiden. Darüber hinaus stehen Apotheker beratend zur Seite, wenn es um Gesundheitsthemen wie Ernährung oder Impfungen geht, und bieten diverse Gesundheitschecks (Blutdruckmessung, Gewichtskontrolle, etc.) an.

Fälschungen aus dem Netz

Der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln über das Internet nimmt auch in Österreich immer mehr zu. Konsumenten werden per E-Mail und auf professionell gestalteten Webseiten mitunter Wunderpillen zu unschlagbar günstigen Preisen angeboten. Tatsächlich sind aber über 95 Prozent der von den Behörden aufgegriffenen Medikamente aus dem Internet Fälschungen oder Substandard.

Diese Arzneimittelplagiate gleichen in der Regel optisch echten Medikamenten. Sie bergen jedoch zwei wesentliche Gefahren: Entweder sie enthalten falsche oder aber nicht richtig dosierte Wirkstoffe. In manchen Präparaten fanden sich bei chemischer Analyse Staub, Kot oder sogar giftige Substanzen. Die Wirkung dieser vermeintlich echten Pillen ist also nicht abschätzbar und gefährdet in vielen Fällen die Gesundheit der Konsumenten. Darüber hinaus ist die Bestellung von rezeptpflichtigen Medikamenten über das Internet in Österreich gesetzlich verboten. (red)