Alexander C. trug bei einer Wahlveranstaltung auf dem Ballhausplatz im April einen Pullover mit Wiener Wappen, auf dem die Buchstaben B und H zu lesen waren - in der Szene steht das Kürzel für die rechtsextreme Organisation "Blood and Honour".

Foto: derStandard.at

Wien - Der Österreichische Rechtsanwaltskammertag (ÖRAK) hat sich von seinem umstrittenen Generalsekretär Alexander C. getrennt. In einer Aussendung teilte der ÖRAK am Mittwochabend mit, dass das Dienstverhältnis "mit sofortiger Wirkung aufgelöst" wurde. "Profil" berichtete erstmals am Wochenende von den Kontakten in die rechtsradikale Szene, derStandard.at veröffentlichte weitere Fotos am Dienstag. C. hatte der ÖRAK seinen Rücktritt angeboten.

Alexander C. soll im September 2007 mit Skinheads an der Demonstration gegen ein islamisches Kulturzentrum in Wien-Brigittenau teilgenommen haben. Auf seinem mittlerweile gesperrten Facebook-Account war er demnach mit in der Szene beliebtem Thor-Steinar-T-Shirt und einschlägigen Tätowierungen abgebildet.

"Blood and Honour"

Am Dienstag berichtete derStandard.at von weiteren einschlägigen Fotos. Auf einem Foto ist C. in einem Thor-Steinar-T-Shirt bei dem FPÖ-Wahlkampfauftakt in der Lugner-City zu sehen, ein weiteres zeigt ihn bei einer Wahlkampfveranstaltung der FPÖ mit einem Pullover mit Wiener Wappen und den Buchstaben "B & H" in Frakturschrift (siehe Anwaltskammer-Generalsekretär in rechtsextremer Szene). Diese werden in der Szene als Kürzel für das rechtsextreme Netzwerk "Blood and Honour" verwendet. Die Aufnahmen stammen nach derStandard.at-Informationen vom 23. April 2010, dem Tag des FPÖ-Wahlkampfabschlusses zur Präsidentschaftswahl am Wiener Ballhausplatz. (red, derStandard.at, 29.9.2010)