Serge (Gérard Depardieu) geht in Pension. Für den Bezug derselben fehlen ihm etliche Belege aus seinem wechselvollen Erwerbsleben. Serge, der wenig redet, sich aber mit seinem massigen Körper und seinem langen Haar auch so Aufmerksamkeit verschafft, macht sich also auf die Reise, um diese Bestätigungen einzuholen. Mammuth heißt der vierte und jüngste Film des Duos Benoît Delépine und Gustave Kervern (Aaltra), der Serge auf diese Reise folgt und ihn dabei vor allem das tendenziell Schlechte im Menschen - Neid, Bosheit, Betrug, Gleichgültigkeit - finden lässt. Die kleinen Konfrontationen des behäbigen Helden (Depardieu legt ihn als leicht weggetretene Mischung aus Obelix und Indianerhäuptling an) sollen komisch sein. Aber irgendwie bekommt man bei so viel Kauzigkeit eher üble Laune. Neben Depardieu, Miss Ming und Yolande Moreau geistert außerdem Isabelle Adjani mit Kopfwunde durch den Film.
Außerdem starten: die durchgedrehte Komödie Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott (Regie: Andreas Prochaska) und der vergnügliche Animationsfilm Ich, einfach unverbesserlich / Despicable Me von den Ice-Age-Produzenten, Duncan Jones' kompaktes Science-Fiction-Drama Moon und der Imax-Film Hubble 3D - Unser Auge im All. Das klassische Sandmännchen erlebt derweil Abenteuer im Traumland, im Horrorfilm Der letzte Exorzismus (Regie: Daniel Stamm) wird einmal mehr der Teufel ausgetrieben. (irr, DER STANDARD - Printausgabe, 30. September 2010)