Die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern auf den Almen bedeutet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft.

Foto: Nationalpark Hohe Tauern

Wien - Vor den umweltschützerischen und traditionsbewahrenden "Vorhang": Der Nationalpark Hohe Tauern und Milka haben die "Almen des Jahres 2010" in den drei am Nationalpark beteiligten Bundesländern ausgezeichnet: Die Winklerner Alm (Kärnten), die Finkalm (Salzburg) und Arnitzalm in Osttirol. Ausschlaggebend dafür waren die Kriterien von nachhaltiger Bewirtschaftung und Naturschutz. Die Auszeichnung wurde heuer zum vierten Mal vergeben.

"Wir können auf die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern, die unsere einzigartige Kulturlandschaft pflegen, stolz sein", betonte Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich (V) am Mittwoch in einer Aussendung. Die Auszeichnung sei vor allem als Motivation für die Bergbauern der Region wichtig, betonte Peter Rupitsch, Direktoriumsvorsitzender des Nationalparkrats Hohe Tauern.

Die Preisträger 2010:

  • Die Winklerner Alm im oberen Mölltal in Kärnten liegt auf einer Seehöhe von 1.976 Metern. Sie hat ein Gesamtausmaß von 1.400 Hektar und wird als Almgemeinschaft betrieben. Rund 230 Schafe, neun Pferde und 180 Rinder (Fleckvieh, Charolais, Grauvieh und die bereits gefährdete Rinderrasse Pinzgauer) werden von den Betreibern der Almhütte betreut. Die traditionelle Hütte, die vor einigen Jahren nationalparkkonform saniert wurde, ist nicht nur aufgrund der gastfreundlichen Wirtsleute sondern auch wegen der regionalen bäuerlichen Produkte bei Einheimischen und Gästen sehr beliebt.
  • Die Finkalm im Untersulzbachtal zählt zu den wenigen noch voll bewirtschafteten und milchverarbeitenden Betrieben im Salzburger Nationalparkgebiet. Die Almhütte wurde 1807 gebaut und befindet sich seit 1904 im Familienbesitz. Die Milch der 22 Kühe wird zu Pinzgauer Käse, Butter und Joghurt verarbeitet , es gibt zahlreiche weitere hauseigene Produkte.
  • In Osttirol auf 1.948 Meter Seehöhe liegt die Arnitzalm in Matrei. Sie ist im Besitz von sechs Bauern aus dem Ortsteil Ganz. Die Weideflächen werden gemeinschaftlich bewirtschaftet, das Melken der Kühe sowie die Betreuung des Almviehs erfolgt hingegen durch die jeweiligen Bauern. Im Sommer werden etwa 25 Milchkühe, 70 Galtrinder, 120 Schafe und 10 Milchziegen gehalten. Auf der "Plankerhütte" wird eine Jausenstation betrieben - unter anderem mit Graukäse als Spezialität. Im Sommer 2007 wurde auf der Alm ein Kleinwasserkraftwerk errichtet, das den für die Bewirtschaftung der Almhütten notwendigen Strom produziert. (APA)