Brüssel - Die EU droht im sogenannten Makrelenkrieg um Fischfang im Nordatlantik Island und den Färöer-Inseln mit Vergeltung. Wenn Island und die Färöer zu hohe Fangquoten festlegten, "sind wir zur Reaktion bereit", sagte Fischereikommissarin Maria Damanaki am Montag in Brüssel. Dies betreffe vor allem die Abmachungen mit der EU bei anderen Fischarten, fügte die Kommissarin bei einem Treffen der für Fischfang verantwortlichen EU-Minister hinzu. Die Minister hätten ihr ein "klares Mandat" erteilt, sagte Damanaki.

Island und die zu Dänemark gehörenden autonomen Färöer hatten ihre Fangquoten für 2010 von rund 2.000 auf 130.000 Tonnen beziehungsweise von unter 30.000 auf 85.000 Tonnen erhöht. Hintergrund ist der Klimawandel, der Makrelen vermehrt in ihre Meeresgebiete abwandern lässt. Der Umweltschutzorganisation WWF zufolge liegen die Quoten um rund ein Drittel über wissenschaftlichen Empfehlungen für nachhaltige Fischerei und bedrohten die Bestände früher oder später. Für die deutsche Hochseefischerei gehört die Makrele zu den wichtigsten Arten.

Bisher stimmten die EU und die anderen Anrainer ihre Fangquoten vorher ab. Das jetzige unilaterale Vorgehen Islands und der Färöer ist nach Damanakis Worten "inakzeptabel". Die Kommissarin wollte den Streit aber nicht in einen Zusammenhang mit den Verhandlungen um einen EU-Beitritt Islands stellen. (APA)