Seattle - US-Karikaturistin Molly Norris musste ihre Identität, ihre Wohnung, ihre Arbeit aufgeben, weil der jemenitisch-amerikanische Hassprediger Anwar al-Awlaki zu ihrer Ermordung aufgerufen hat. Norris veröffentlichte in der "Seattle Weekly" eine Zeichnung des Propheten Mohammed und rief ironisch zu einem Welttag der Mohammed-Darstellung auf.

Damit reagierte sie auf den Streit um einen angeblichen Mohammed-Auftritt in der TV-Cartoon-Serie "South Park". Awlaki erklärte Norris zum "wichtigsten Ziel eines Mordanschlags", weil die Zeichnerin "den Propheten des Islam hasst und lächerlich macht". Das FBI riet Norris dringend unterzutauchen. (red/DER STANDARD; Printausgabe, 27.9.2010)