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Los geht's! Der Start des Feldes, gesehen vom riesigsten Riesenrad der Welt, dem Singapore Flyer.

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Fernando Alonso lässt seinen Verfolger Sebastian Vettel vom Start bis ins Ziel nicht vorbei.

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Fernando Alonso springt vor Freude und auf Platz zwei der WM-Wertung.

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Das Lichtband des Parcours im nächtlichen Singapur: E-Werks Traum.

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Singapur - Das "Kronjuwel der Formel 1", wie Bernie Ecclestone den Grand Prix von Singapur zu nennen pflegt, verlief nicht sonderlich spektakulär, aber im Großen und Ganzen betrachtet liefert die Formel 1 ein extrem spannendes Rennen um die Weltmeisterschaft, an dem auch nach dem 15. von 19 WM-Läufen noch fünf Piloten beteiligt sind. Mark Webber (202 Punkte) führt vor Fernando Alonso (191), Lewis Hamilton (182), der wie schon zuletzt in Monza ausschied, Sebastian Vettel (181) und Titelverteidiger Jenson Button (177).

Alonso, der zweifache Weltmeister im Ferrari, der die Tifosi vor zwei Wochen in Monza mit einem Heimsieg beglückt hatte, brauste von der Pole-Position auf und davon. Vettel blieb dran, und der Spanier blieb cool, kurvte auf dem Stadtkurs unter Flutlicht zu seinem vierten Saisonsieg, zum 25. seiner Karriere. Völlig skandalfrei im Gegensatz zu seinem Sieg bei der Singapur-Premiere 2008, als der damalige Renault-Teamchef Flavio Briatore Alonsos Teamkollegen Nelson Piquet junior angewiesen hatte, einen Unfall zu bauen, und Alonso die darauffolgende Safety-Phase den Weg zum Sieg ebnete; Briatore ist deshalb noch bis 2013 in der Formel 1 gesperrt.

Diesmal erschien das Safety-Car zum ersten Mal in der dritten von 61 Runden. Schuld daran war der fahruntüchtige Force India von Vitantonio Liuzzi, der gefährlich im Weg stand. Webber nützte die Zwangsentschleunigung des Feldes als einziger der Spitzenpiloten zum frühzeitigen Reifenpflichtwechsel.

In Runde 29 kamen Alonso und Vettel unmittelbar hintereinander hinein. Beide Mannschaften arbeiteten perfekt, also fuhren die zwei unmittelbar hintereinander und in derselben Reihenfolge wieder hinaus und bauten ihren Vorsprung aus. Der schmolz, als in der 32. Runde das Safety-Car wiederkehrte, weil der Sauber von Kamui Kobayashi in der Leitplanke pickte und der Hispania von Bruno Senna im Sauber.

Klien mit Hydraulik-Schaden

Christian Klien, der Test- und Ersatzfahrer beim Nachzügler-Team Hispania, der für den an einer Lebensmittelvergiftung erkrankten Sakon Yamamoto einsprang und nach vierjähriger Pause sein Comeback in der Formel 1 gab, war besser unterwegs als Kollege Senna, der Neffe des großen Ayrton. Der Vorarlberger, der schon im Training schneller gewesen war, schied allerdings in der 33. Runde nach einem Hydraulik-Schaden aus.

Ex-Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes kam dem an dritter Position fahrenden Webber in der Safety-Car-Phase näher. Im Zuge eines Überrundungsmanövers überholte der Brite den Australier. Doch in der nächsten Kurve rempelte Webber Hamilton. Der McLaren machte schlapp, Hamilton warf wutentbrannt den sündteuren Lenker aus dem noch teureren Auto. Webber konnte weiterfahren und Dritter werden. Die Stewards fanden keinen Grund, jemanden zu bestrafen. "So etwas kann passieren, wir bremsen alle am Limit. Es hätte uns auch beide aus dem Rennen werfen können", kommentierte Webber. "Das ist halt Rennsport", erkannte Hamilton. "Dieser Sieg bedeutet sehr viel", fand Alonso.(bez, DER STANDARD Printausgabe 27.09.2010)