Graz/Admont - Zu einem spektakulären Unfall, der einigermaßen glimpflich verlief, ist es am Freitagabend bei der ARBÖ-Rallye im Bezirk Liezen gekommen: Ein Rennauto kam von der Fahrbahn ab und fällte einen zwölf Meter hohen Baum, worauf dieser zum Teil auf der anderen Straßenseite stehende Zuschauer traf. Drei Personen wurden laut Angaben der Polizei leicht verletzt.

Der Zwischenfall passierte gegen 21.00 Uhr, als ein kroatischer Rallyepilot sein Fahrzeug nach dem Sprung über eine Kuppe nicht abfangen konnte und der Wagen links von der Fahrbahn abkam. Dabei fällte das Auto eine Fichte. Während das Fahrzeug im Geäst hängen blieb, stürzte der Baum über die Fahrbahn und traf auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Wipfel drei hinter einer Absperrung stehende Zuschauer.

Die leicht verletzten Zuschauer wurden ins LKH Rottenmann gebracht. Der Rallyepilot und sein Beifahrer wurden nicht verletzt. Die Absperrungen waren vom Veranstalter korrekt durchgeführt worden, hieß es von der Polizei.

Auch Manfred Stohl verunfallte. Während der Wiener unverletzt blieb, erlitt Co-Pilotin Ilka Minor einen Bruch des zwölften Brustwirbels und muss operiert werden. An einen weiteren Start ist für sie heuer nicht zu denken. Weder mit Stohl noch mit dem Norweger Henning Solberg, mit dem sie die WM-Saison bisher bestritten hat. "Ich muss nun alles dafür tun, so schnell wie möglich wieder ganz gesund zu werden", meinte Minor. Dass dies möglich ist, haben ihr die Ärzte bereits bestätigt.

Den ersten Sieg nach der Sommerpause ging natürlich an Raimund Baumschlager. Der 50-Jährige lag am Ende mit seinem Skoda Fabia S 2000knapp vor Beppo Harrach (Mitsubishi Evo IX) und Andeas Waldherr (VW Polo S 2000). Es war der sechste Sieg im sechsten Lauf der österreichischen Meisterschaft. Nur noch ein Erfolg trennt den bereits als Gewinner feststehenden Baumschlager von seinem hochgesteckten Ziel, sämtliche Läufe in einer Saison zu gewinnen.

Den Grundstein zu seinem insgesamt neunten Erfolg in Admont hatten Baumschlager und sein Beifahrer Thomas Zeltner bereits auf den ersten fünf Sonderprüfungen gelegt. Nach Bestzeit beim Nacht-Prolog am Freitag waren sie auf den ersten vier Tagesprüfungen dreimal Schnellste und bauten den Vorsprung auf Beppo Harrach auf 20,9 Sekunden aus .

"Ich wollte den Vorsprung verwalten und ohne Risiko ins Ziel bringen. Dann wurde es noch einmal eng", sagte Baumschlager. "Beppo kam mir immer näher und ich musste das Risiko erhöhen, weil ich unbedingt die Rallye gewinnen wollte." Auf den beiden abschließenden Prüfungen war Harrach jeweils der Schnellste, Baumschlager rettete schließlich einen Vorsprung von 1,8 Sekunden ins Ziel. (APA/red)

Ergebnis Arbö Steiermark Rallye (6. Lauf zur österreichischen Meisterschaft 2010): 1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner (Skoda Fabia S 2000) 1:23:12,0 - 2. Beppo Harrach/Andreas Schindelbacher (Mitsubishi Evo IX) +1,8 Sek. - 3. Andreas Waldherr/Bernhard Ettel (VW Polo S 2000) +1:03,8 Min. - 4. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer (Mitsubishi Evo X) 2:30,2 5. Franz Sonnleitner/Peter Müller (Mitsubishi Evo IX) 4:09,5. Ausgeschieden u.a.: Manfred Stohl/Ilka Minor