Verstörung, gepaart mit emotionaler wie intellektueller Neugierde, war Beweggrund für die Sensalin Monika Uzman, tätig im Auktionshaus Im Kinsky, die Usurpatoren der sie in Unruhezustand versetzenden Kunstwerke persönlich kennenzulernen. Als Liebhaberin von Kunst des 19. Jahrhunderts konfrontierte sie ihre subjektive Sichtweise bewusst mit Abstraktem. Gemeinsam mit dem Fotografen Harald Eisenberger besuchte sie zeitgenössische Künstler in deren Ateliers. Einigendes Moment der Visiten die Provenienz der Künstler: Alle entstammen der Steiermark. Das Ergebnis dieser Konfrontationen dokumentiert künstler/er/leben: Peter Sengl, Günter Brus, Hubert Schmalix, Alois Mosbacher (im Bild), Erwin Wurm, Sabina Hörtner, Gabi Trinkaus, Rudi Molacek et alii gewähren Einblicke in ihre privaten Refugien, ihre Arbeitsweise, ihre Philosophie, in das weite Universum ihrer Gedankenwelt. Die oft symbiotische Einheit von Arbeits- und Wohnraum ermöglicht Perspektiven, die ein spiegelartiges Vexierbild der einfühlsam Porträtierten, oszillierend zwischen bewusster Verweigerung und intensiver Öffnung, zwischen Chaos und arrangierter Selbstinszenierung reflektieren: der Menschen Seele hinter der Kunst. Authentisch, exzentrisch, luzid. (Gregor Auenhammer, ALBUM/DER STANDARD - Printausgabe, 25. September 2010)
Kunstbuch
Refugien als Seelenspiegel steirischer Kunst
"künstler/er/leben" gewährt Einblicke in die privaten Refugien und Arbeitsweise von KÜnstlern wie Günter Brus, Hubert Schmalix, Alois Mosbacher und Erwin Wurm