Moskau - Russland hat einen weiteren Schritt der Annäherung an Polen unternommen und dem Land 20 neue Akten einer Untersuchung des Massakers von Katyn übergeben. Die Dokumente enthielten die vollständige Liste der polnischen Kriegsgefangenen, die 1940 vom sowjetischen Geheimdienst ermordet wurden, sagte der hochrangige russische Ermittler Saak Karapetyan am Donnerstag. Das Massaker an mehr als 20.000 polnischen Offizieren hatte die Beziehung beider Staaten lange belastet.

Jahrzehntelang hatte die Sowjetunion das Massaker der deutschen Wehrmacht zu Last gelegt, die zum Tatzeitpunkt Teile von Polen besetzt hielt. Erst 1990, kurz vor der Auflösung des Sowjetreichs, gab die Staatsführung das Verbrechen zu. Damals begonnene Ermittlungen endeten 2004. Bereits im Mai hatte Russland 67 Ermittlungsakten an Polen übergeben, was als wichtiges Signal der Versöhnung wahrgenommen wurde. (APA/dapd)