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Gegenüber dem Branchenmagazin Eweek erklärt Java-Mastermind James Gosling, warum er Oracle verlassen hat und was er von dem Unternehmen hält. Erst vergangenen April erklärte Gosling, dass er Oracle verlassen werde - ohne eine Angabe von Gründen. Der Zeitpunkt ist günstig gewählt, findet doch gerade die JavaOne-Konferenz - unter der Leitung Oracles - statt.

Entscheidungsgründe

Gosling bricht das Schweigen: "Eigentlich gibt es eine lange Liste an Dingen, warum ich Oracle verlassen habe." Unter anderem habe sein Gehalt eine Rolle gespielt. Nach der Übernahme Suns durch Oracle habe er das gleiche Grundgehalt bezogen, Bonuszahlungen wurden eingestellt.

Keine passende Stelle

Dann stellte sich heraus, dass Oracle keine passende Stelle für Gosling hatte. Das Jobangebot sei etwas schlechter gewesen als jenes von Sun zuvor, doch auch das sei noch nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen. "Meine Möglichkeiten etwas bei Oracle zu entscheiden wurde minimiert", beklagt Gosling. Nach der Übernahme von Sun ging auch Java an Oracle über. "Also durften ich und meine Kollegen aus dem Java-Bereich keine Entscheidungen mehr treffen." Letztlich habe er das Gefühl gehabt, dass es sein Job war auf die Bühne zu gehen um Java und Oracle der Öffentlichkeit zu präsentieren.

"Er ist die Art von Person vor der ich Angst habe."

Wenig begeistert zeigt sich Gosling diesbezüglich von Oracle-Chef Lawrence Ellison: "Er ist die Art von Person vor der ich Angst habe." Durch ihn, so der Java-Erfinder, durfte das komplette (ehemalige) Sun-Management keine Entscheidungen mehr treffen.

Java-Zukunft

"Über Java mach ich mir bei Oracle eigentlich keine großen Sorgen, denn Java steht mittlerweile auf eigenen Beinen", gibt sich Gosling beruhigt. "Oracle kann nicht viel Schaden anrichten, weil ein Großteil des eigenen Geschäfts davon abhängig ist. Es liegt in ihrem Interesse es gut zu behandeln." (pd)

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