Ein deutscher Imbiss-Besitzer sieht sich gerade mit der ganzen Härte der Finanzprüfung konfrontiert. Steuerhinterziehung ist das Delikt, das Gerhard Kaltscheuer vorgeworfen wird. Weil: Seine Schnitzel sind zu groß. Deswegen soll er 38.000 Euro nachzahlen.

Der Wirt versteht die Welt nicht mehr - die Nachzahlung könne er laut Berichten mehrerer Tageszeitungen nicht leisten. Außerdem stimme sie einfach nicht. Der Prüfer des Finanzamts hat nämlich ausgerechnet, dass die Menge an Rohmaterial nicht mit der angegeben Anzahl an verkauften Gerichten übereinstimmen kann. "Wenn ich die Minimengen des Finanzamts ansetze, laufen alle weg", klagt Kaltscheuer.

So hat ein Schnitzel Hawaii laut Finanzamt 165 Gramm zu wiegen, eine Scheibe Ananas und keinen Käse zu haben. Kaltscheuers haben aber nach eigenen Angaben 200 bis 300 Gramm, zwei Scheiben Ananas und sind mit Käse überbacken. Der höhere Wareneinsatz schmälere den Gewinn, die Standard-Schnitzel mit Amtssegen verkaufe er einfach nicht.

Der Wirt steigt nun auf die Barrikaden, hat eine Demonstration organisiert und dem Finanzminister einen Brief geschickt. Auf dass das Finanzamt seine nicht amtskonformen Portionsgrößen anerkenne. (red, derStandard.at, 23.9.2010)