Washington - Ein US-Berufungsgericht hat das im Bundesstaat Florida geltende Verbot von Adoptionen durch Homosexuelle als nicht verfassungsgemäß beurteilt.

Die Richter gaben in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung einem homosexuellen Mann Recht, der 2004 Pflegevater von zwei kleinen Buben wurde. Als er sie zwei Jahre später adoptieren wollte, lehnten die Behörden dies unter Verweis auf das seit 1977 in Florida geltende Adoptionsverbot für Homosexuelle ab. Der Mann klagte daraufhin wegen Diskriminierung.

Das Berufungsgericht in Florida bestätigte das Urteil aus der ersten Instanz, wonach der Mann die beiden Kinder adoptieren darf. Das Berufungsgericht verwies unter anderem darauf, dass in Florida auch heterosexuelle Junggesellen, Menschen mit der Immunschwächekrankheit Aids, Behinderte und wegen Gewalttaten an Kindern aufgefallene Menschen zur Adoption zugelassen sind. Homosexuellen dürfe dieses Recht nicht genommen werden, zumal sie bereits Pflegeeltern werden dürfen.

Die Behörden argumentierten indessen, Kinder hätten bessere "Vorbilder" und würden weniger diskriminiert, wenn sie mit einem heterosexuellen Paar als Adoptiveltern aufwachsen. (APA)