"Verdächtig" von Günther Brandstetter.

Foto: Günther Brandstetter

"Crossing Identities" von Claudia Köhn.

Foto: Claudia Köhn

Nacktscanner, Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung. Der Fotokünstler Günther Brandstetter weist in seiner aktuellen Arbeit "Verdächtig" darauf hin, dass "eine von Bildern bestimmte Gesellschaft dazu tendiert, möglichst alles sichtbar zu machen, um sich vermeintlich in Sicherheit wiegen zu können..." Manchmal gehe es dabei nur darum, dem Unfassbaren oder Bösen ein Gesicht zu geben und damit scheinbar er- beziehungsweise begreifbar zu machen. Brandstetter kritisiert die oben genannten "Sicherheitsmaßnahmen", indem er fingierte Fahndungsfotos von sich selbst erstellt.

Im Rahmen der Ausstellung "Anders beschäftigt" im Wiener fotoK präsentieren ab Mittwoch, 22. September insgesamt 16 FotokünstlerInnen ihre aktuellen Bilder. Die Vernissage wird von ORF-Moderator Paul Kraker eröffnet, musikalische Einlagen gibt es von der Musikarbeiterkapelle.

Prekäre Lebensverhältnisse

Das Motto "Anders beschäftigt" bezieht sich einerseits auf die Kunst als Lebensinhalt: Der kreative Schaffensprozess, bei dem man durch Beobachten, Fühlen, Denken und Reflektieren Authentizität beziehungsweise Originalität entwickelt. Andererseits weist es darauf hin, dass Künstler "anders beschäftigt" sind, weil sie sich aufgrund ihres künstlerischen Schaffens häufig auf prekäre Lebensverhältnisse einlassen.

Aus-der-Norm-Sein

Zum Dritten zielt das "Andere" auf die Thematiken der gezeigten Fotografien ab, sei es in Form von anderer sexueller Orientierung oder dem Anders- und Aus-der-Norm-Sein. Behandelt werden unter anderem Themen wie Homosexualität, Transgender, das wienerische Kleinbürgertum im Großformat, suizidale Phantasien oder Fahndungsfotos. (red, derStandard.at, 22. September 2010)