Die deutsche Bundesregierung hat nach den Worten von Familienministerin Renate Schmidt 45,5 Millionen Euro für Projekte im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus bereitgestellt. Diese Mittel seien zunächst bis zum Jahr 2006 eingeplant: "Der Kampf gegen rechte Gewalt braucht Kontinuität" betonte die SPD-Ministerin beim Start der Internet-Plattform "mut-gegen-rechte-gewalt.de " am Dienstag in Berlin.

"Gute Initiative, um die Zivilgesellschaft zu stärken"

Schmidt lobte das von der Zeitschrift "Stern" und der Amadeu-Antonio-Stiftung initiierte Online-Angebot als "gute Initiative, um die Zivilgesellschaft zu stärken". Der Kampf gegen Rechts müsse immer wieder neu aufgenommen werden; dabei seien alle gefordert, betonte sie.

"Rechtsextremismus ist weiterhin ein gefährliches Problem in Deutschland", sagte "Stern"-Chefredakteur Andreas Petzold. Darüber dürfe die nachlassende Berichterstattung über das Thema nicht hinwegtäuschen. Die Internet-Plattform wolle "durch informative, spannende und fundierte Berichterstattung" die Wichtigkeit des Themas Rechtsextremismus deutlich machen, erklärte Petzold.

"Spiegel der gesellschaftlichen Aktivität"

Im Unterschied zu anderen Plattformen verstehe sich "mut-gegen-rechte-gewalt.de" als "Spiegel der gesellschaftlichen Aktivität" betonte die Vorstandsvorsitzende der 1998 gegründeten Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS), Anetta Kahane. Damit solle ein Treffpunkt für alle Interessierten geschaffen werden, die groß genug sei, um Initiativen, Politikern und Wissenschaftlern ebenso Platz zu bieten wie Jugendlichen, Prominenten, Journalisten oder Bürgern, "die alle das Bedürfnis eint, etwas gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zu tun".

"Wir wissen um den besonderen Wert kultureller Vielfalt"

Auch Wirtschaftsunternehmen beteiligen sich mit Geld und Werbung am Kampf gegen Rechts. So engagiere sich das internationale Softwareunternehmen SAP seit mehr als zwei Jahren für die 2000 gegründete "Stern"-Aktion mut-gegen-rechte-gewalt, erklärte der Leiter Unternehmenskommunikation, Herbert Heitmann. Das Engagement sei nicht zufällig. Bei SAP seien weltweit Mitarbeiter aus über 100 Nationen beschäftigt, in mehr als 120 Ländern gebe es Niederlassungen. "Wir wissen um den besonderen Wert kultureller Vielfalt", sagte er. Die Initiative, nun auch die Internet-Plattform zu unterstützen, sei im übrigen von den Mitarbeitern ausgegangen, die von ihrem Arbeitgeber mehr als nur "Sonntagsreden" gefordert hätten.(APA)