Image: Mark shuttleworth, a Creative Commons Attribution Share-Alike (2.0) image from simone_brunozzi's photostream

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Ubuntu ist ungefragt die derzeit wohl bekannteste Linux-Distribution, ein Erfolg dessen Zusammensetzung in den letzten Monaten aber auch zunehmend für Kontroversen gesorgt hat. So wird der Distribution immer wieder mal vorgeworfen, dass man zwar selbst massiv von den Beiträgen anderer profitiert, selbst aber vergleichsweise wenig beiträgt. Die Veröffentlichung einer Studie, die zeigt, dass die Code-Beiträge von Ubuntu beim GNOME-Projekt - und damit der Basis des eigenen Desktops - vergleichsweise gering sind, löste dann vor einigen Wochen einen regelrechten Flamewar aus.

Stellung

In einem ausführlichen Blog-Eintrag nimmt nun auch Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth Bezug auf diese Vorwürfe, und versucht dabei die eigene Herangehensweise an die Linux-Welt zu verdeutlichen. Gleich vorneweg stellt der Software-Milliardär klar, dass Ubuntu nicht ohne die Beiträge zahlreicher anderer freier Softwareprojekte existieren könnte. Ubuntu füge all dem aber eine wichtige, zuvor fehlende Komponente hinzu: Den uneingeschränkten Fokus auf die EndbenutzerInnen.

Beiträge

Insofern sei es auch nicht richtig, die Beiträge von Ubuntu alleine an der Zahl der Code-Zeile zu messen. Er habe Ubuntu auch gar nicht als ein Vehikel zum Schreiben von möglichst viel Code erschaffen, viel mehr geht es bei dem Projekt darum, das Bestehende in ein möglichst ansprechendes Paket zu schnüren, eine Zusammenstellung, die Linux jenseits des Server-Bereichs populär machen könne. Eine weitere wichtige Funktion von Ubuntu sieht er darin, bestehende Probleme zu bereinigen, etwas das man ja unter anderem im "100 Paper Cuts"-Projekt erfolgreich umgesetzt habe.

Design

Ein persönliches Anliegen ist es ihm zudem, die Sensibilität für die Wichtigkeit von gutem Design im Linux-Umfeld zu steigern. Insofern investiere man in den letzten Jahren auch zunehmend in diesen Bereich, Linux-Desktops müssten nicht notwendigerweise in den Neunziger-Jahre festhängen, wie es Shuttleworth formuliert. Die Ubuntu-Community sei eine, die sich daran messe, welchen Einfluss sie auf die Welt - und nicht auf Code - habe, zwar schreibe man diesen auch, das stehe aber nicht im Vordergrund, so der Ubuntu-Gründer. (apo, derStandard.at, 19.09.10)

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