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Aktuelle Fahrplaninformationen behalten die Wiener Linien den eigenen Anwendungen vor.

Foto: APA/WIENER LINIEN/ZINNER

Wer seine Routen durch Wien mit öffentlichen Verkehrsmitteln planen will, sollte dabei lieber nicht zu international gängigen Services greifen. So ergibt eine entsprechende Suche auf Google Maps schlicht: Nichts. Von der Verfügbarkeit aktueller Abfahrtszeiten - wie es etwa in anderen internationale Großstädten problemlos möglich ist - kann man hierzulande ohnehin nur träumen. Grund dafür ist allerdings nicht eine Nachlässigkeit von Google oder Konsorten, viel mehr verweigern die Wiener Linien die Kooperation, wie die die Wiener Grünen nun kritisieren.

Kritik

"Öffentlich finanzierte Daten sollen auch öffentlich verwertbar sein" betont Landtagsabgeordneter Marco Schreuder. Die Blockade-Politik der Wiener Linien sei massiv kundInnenfeindlich, gerade TouristInnen würden hier ratlos zurück gelassen. Bei den Verkehrsbetrieben verweist man in diesem Zusammenhang gerne auf die eigene Webpage bzw. auf die selbst produzierte Smartphone-Software "Qando" - die freilich nur für ausgewählte Plattformen verfügbar ist.

Grundlegendes

Für Schreuder stellt sich jenseits der Diskussion über die Kooperation mit einzelnen Services auch eine grundlegende Frage: Wem gehören mit Steuermitteln generierte Daten? Geht es nach den Grünen, gibt es hierauf eine klare Antwort: All diese Information sollten vollkommen frei verfügbar sein, ganz dem "Open Data"-Prinzip folgend.

Beispielhaft

Die Wiener Linien seien in dieser Hinsicht ein besonderes Negativ-Beispiel: Auf die Entwicklung einer Fahrplanauskunft-Software für Nokias N900 habe das Unternehmen reagiert, indem man den Entwickler zum Rückzug seines Programms aufgefordert hat. Dies obwohl es hier nicht einmal eine eigene App der Verkehrsbetriebe für das N900 gebe.

Gemeinderatssitzung

Der von den Grünen eingebrachte Antrag auf Open Data für die Fahrplandaten wurde von der SPÖ am Freitag abgelehnt. ÖVP und FPÖ stimmten zu.  (apo, derStandard.at, 17.09.10)