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Eine der ambitionierten Linux-Migrationen ist offiziell gescheitert: Der Schweizer Kanton Solothurn hat das endgültige Aus für seinen Umstieg auf freie Software verkündet, dies berichtet die Solothurner-Zeitung in ihrer gedruckten Ausgabe. Statt Linux soll nun wieder Windows zum Einsatz kommen - und zwar durchgehend: Alle Rechner des Kantons sollen einheitlich auf Windows 7 umgestellt werden, zusätzlich nutzt man künftig anstelle der freien Groupware Scalix die Microsoft-Lösung Exchange. Selbst OpenOffice.org soll nur auf wenigen Rechnern erhalten bleiben, statt dessen gibt es Microsoft Office für Alle.

Probleme

Das bereits im Jahr 2001 gestartete Projekt zum Umstieg der öffentlichen Verwaltung hatte von Anfang an mit Problemen zu kämpfen - vor allem auch organisatorischer Natur. Verzögerungen führten dazu, dass die Migration schnell in der Kritik stand, zudem bekam man Probleme eines Teils der NutzerInnen beim Einsatz der neuen Software nicht in den Griff, was bei diesen unweigerlich zu - lautstark geäußertem - Unmut führte. So wurde denn auch ein zentraler Bestandteil der benötigten Software - die Linux-Anwendung Ambassador zur Verwaltung von Regierungsratbeschlüssen - erst vor kurzem fertig, also mit Jahren Verspätung.

Abgang

Die anhaltende Unzufriedenheit mit dem Umstieg hatte denn auch zur Folge, dass diesen Sommer der langjährige IT-Verantwortliche für den Kanon, Kurt Bader, seinen Posten räumen musste. Bader war noch im Jahr 2009 den "Pioneer Award" bei den "CH Open Source Awards" bekommen - eben für die nun gescheiterte Migration. Gleich nach seinem Abgang verkündete man den Wechsel auf einen Dual-System-Strategie, in der neben Linux auch Windows-Rechner vorgesehen waren, nun schwenkt man also nur konsequent wieder ganz zurück in die Microsoft-Arme. (red, derStandard.at, 17.09.10)

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