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Billig feiern geht, man muss nur wissen wo.

Foto: APA/dpa/Seeger

Das Wochenende beginnt für so manche Uni-KollegInnen ja bereits mittwochs oder donnerstags. Oder es beginnt gar nicht erst, sondern setzt nur zwischendurch kurz aus. Egal ob ein-, zwei-, dreimal oder öfter pro Woche ausgegangen wird – Party machen kostet Geld, und das sitzt oft gar nicht so locker wie man es gerne hätte. derStandard.at hat sich für alle Sparefrohs umgehört, wo in Wien das Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen Angebot und Kosten stimmt und drei mögliche Ausgeh-Routen zusammengestellt.


1. Tanz-Route

Pizza hat sich immer schon als gute Unterlage für einen tanzwütigen Abend bewährt. Die bekommt man im 15. Bezirk in der Pizzeria Mafiosi (Margerita 2,90 Euro) und der nur fünf Gehminuten entfernten Pizzeria Vesuvio da Mario (Margerita 3,30 Euro) beinahe nachgeschmissen, auch die Getränkepreise sind im Mafiosi mehr als moderat (Bier 1,80 / Spritzer 1,20 / Soda 1,20 Euro).*

Von dort aus geht's in die "lazy dancebar" in einen schummrigen Gewölbekeller im 2. Bezirk, dem Bricks mit täglich wechselnden DJ's und freiem Eintritt. Nach ein paar Songs hat man auf der Tanzfläche schon mindestens die halbe Pizza wieder herausgeschwitzt, höchste Zeit, sich etwas zu trinken zu genehmigen. Bier, Spritzer und Soda sind zwar nicht billig (3,50 / 2,50 / 1,60 Euro), dafür bestechen aber die Cocktails in der Happy Hour (20 – 22 Uhr; 3,60 Euro), außerdem die Longdrinks, die den ganzen Abend lang äußerst günstig (2,80 Euro) zu haben sind. Für Hartgesottene gibt's auch billigen Tequila (1,40 Euro).

Wem nach dem Bricks die Füße noch nicht schmerzen, der könnte noch einen Sprung ins Tanzcafé Jenseits in den 7. Bezirk wagen. Hier wird dem schmalen Portemonnaie zwar abgeraten, noch etwas zu konsumieren, bei freiem Eintritt aber kann man noch sehr spezielle, in dunkelrote Samttapeten gehüllte (Morgen-)Stunden verbringen.

Geht man davon aus, dass der Abend um 20 Uhr in der Pizzeria startet, man sich ab 22 Uhr im Bricks bis circa 2 Uhr die Füße wundtanzt und im Schnitt ein Getränk pro Stunde konsumiert, kostet der ganze Abend inklusive Pizza Margerita zwischen 20,90 und 10,90 Euro.

2. Live-Route

Zum Auftakt eines Konzertabends am Wiener Gürtel bietet sich das allseits bekannte Kent in der Brunnengasse an: Ein Dürum-, Döner- oder vegetarisches Sandwich (3,00 oder 2,50 Euro) ist für den Durchschnitts-Magen völlig ausreichend. Dazu kann man Bier, Spritzer oder Soda (3,00 / 2,00 / 1,00 Euro) zu ebenfalls recht günstigen Preisen bekommen.

Anschließend geht's ins Café Carina: Hier wie in den meisten Gürtellokalen liegen die Getränkepreise zwar im normalen Bereich (Bier 3,40 / Spritzer 2,30 / Soda 1,50 Euro), dafür gibt aber es täglich (außer Sonntag) ab 21 Uhr kostenlose Live Konzerte. Manchmal sind es Singersongwriter, manchmal auch krachende Punkbands aus dem In- und Ausland. Ein wöchentlicher Blick ins Programm lohnt sich auf jeden Fall.

Wer nach der Live Band gegen 23 Uhr einen Ortswechsel wünscht, könnte weiter ins Rhiz, B72 oder Chelsea (Bier 3,50 / Spritzer 2,40 / Soda 1,60 Euro) gehen, hier zahlt man bei DJ-Clubs meist auch keinen Eintritt.

So gestaltet kostet der Abend mit Essen, Live-Konzert und jeder Stunde einem Getränk zwischen 23,30 und 11,30 Euro.

3. Chill-Route

Einen Abend, an dem es ums Freunde treffen, Tratschen und Chillen geht, kann man sparenderweise gegen 20 Uhr im Deewan in der Liechtensteinstraße beginnen. Nach dem Motto "pay as you wish, eat all you can" steht es dem Gast frei, wieviel (und ob!) er für sein Essen bezahlt, Leitungswasser gibt es gratis auf jedem Tisch. Lediglich Getränke von der Bar haben einen Fixpreis (Bier 3,20 / Spritzer 2,20 / Soda 1,50 Euro).

Gegen 22 Uhr geht's dann ins Clash in der Fluchtgasse, hier kostet das Bier super erschwingliche 2,90, der Spritzer 2,10, das Soda 1,20 Euro. Jeden Monat gibt's im "erweiterten Wohnzimmer" gratis Live-Musik, sonst kann man hier einfach gut abhängen bei feiner Indie-Rock Beschallung.

Abschließend zieht man gegen Mitternacht ins fluc, im oberen Bereich (nicht fluc-wanne!) ist der Eintritt immer frei, egal ob DJ's auflegen oder ein Live-Konzert stattfindet. Die Preise im fluc sind moderater als in so manch anderen Lokalen mit guten DJ's (Bier 3,30 / Spritzer 2,30 / Soda 1,00 Euro), ein guter Grund, den Abend hier ausklingen zu lassen.

Die Kosten des Abends liegen, hier wieder mit der Berechnung eines Getränks pro Stunde, zwischen 18,80 und schlappen 4,40 Euro plus dem freigewählten Betrag fürs Essen im Deewan.

Kleine Auswahl weiterer Tipps

Für viele ist das Flex gleichbedeutend mit der Flex Halle, oft vergisst man auf das Flex Café mit seiner Club-Atmosphäre. Hier zahlt man nie Eintritt, hat die gleichen Getränkepreise wie in der Halle (Bier 3,20 / Spritzer 2,20 Euro / Soda gratis!), und ab Oktober gibt es auch regelmäßige DJ-Lines.

Wer am liebsten zu bekannten Party-Hits, R'n'B und Dance abshaked, der ist im Titanic in der Theobaldgasse gut aufgehoben, hier gibt es immer freien Eintritt.

Sehr beliebt als letzte Station vor dem Nachhause-Gehen ist das Café Concerto am Gürtel. Wie der Name schon sagt, ist hier auch schon zu früherer Stunde etwas los. Viele der Live-Konzerte haben freien Eintritt oder man zahlt eine freie Spende. Ebenso im Tunnel in der Florianigasse, wo es oft gratis Jazzsessions im Keller gibt.

Günstige Getränke gibt es noch im Paddy's im 1. Bezirk (Bier 2,80 / Spritzer 2,50 / Longdrinks 2,80 Euro) und für den Hunger zwischendurch Hot Dogs um 2,00 Euro. Für trinkfeste KollegInnen gibt es im 9. Bezirk auch die 2 Euro Bar, in der, wie der Name schon sagt, (fast) alle Getränke 2,00 Euro kosten. Billige Getränke gibt es freilich auch auf den diversen Studentenheimfesten in ganz Wien.

Schließlich noch ein letzter Hinweis für Sparmeister: In der Straßenzeitung Augustin wird der Veranstaltungskalender nach den Eintrittspreisen sortiert, so gibt es auch eine extra Spalte mit gratis Veranstaltungen. (Jasmin Al-Kattib, derStandard.at, 16.9.2010)

* Bei Bier bezieht sich der Preis auf 0,5 Liter, bei Spritzer und Soda auf 0,25 Liter.