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Manche Menschen liebäugeln mit dem Gedanken an eine HIV-Infektion.

Foto: APA/Friso Gentsch

Wien - Die Krankheit AIDS hat weitgehend ihren Schrecken verloren. HIV-Infizierte sind nicht mehr zum Tode verurteilt und abgesehen von den Nebenwirkungen diverser Medikamente führen die Betroffenen ein mehr oder weniger normales Leben. Grund genug für AIDS-Aktivisten sich darüber zu beklagen, dass die jüngere Generation keinen Wert mehr auf geschützten Verkehr legt.

Phänomen "Pozzen"

Es gibt HIV-negative Menschen, für die ist das Thema AIDS hochaktuell. Ihr Ziel: Bewusste Infektion mit dem Virus. "Pozzen" oder "Barebacking" nennt sich dieses Phänomen. Im Internet finden sich Foren, in denen Männer und Frauen gleichermaßen nach infizierten Partnern suchen. Das Virus wird nicht mehr als Krankheit, sondern "the gift", das Geschenk bezeichnet, und der "gift giver", derjenige also, der das Virus weitergibt, ist bei den "bug chasern", die nach dem Virus suchen, hoch angesehen.

Die Motivation dahinter ist unterschiedlich. Manche Menschen holen sich auf diese Weise einen  "Kick", andere haben das Bedürfnis es dem eignen Partner gleich zu tun. Oft steckt auch Angst dahinter und das Bedürfnis, diese Angst nach erfolgter Ansteckung zu verlieren. Die Annahme, dass eine HIV-Infektion den Geschlechtsverkehr mit anderen HIV-Infizierten zum risikofreien Vergnügen macht, ist jedoch ein Irrtum. Die Kombination verschiedener HIV-Stämme kann frühzeitige Resistenzen gegen Medikamente erzeugen und das Immunsystem zusätzlich schwächen.

Lebensgefährliche Körperverletzung

Selbst wenn Mensch sein Einverständins für eine mögliche Infektion gibt, wird diese Vorgehensweise rechtlich als schwere oder lebensgefährliche Körperverletzung betrachtet. Ob diese auch strafrechtlich verfolgt wird, hängt allerdings vom jeweiligen Landesrecht ab. (red)