Graz - Die steirische Widerstandskämpferin Maria Cäsar feierte am Montag ihren 90. Geburtstag. Cäsar war während der Nazizeit monatelang von der Gestapo inhaftiert gewesen, nach dem Krieg hatte sie ihre Erfahrungen als Zeitzeugin u.a. in Schulen weitergegeben. Zuletzt hatte die über ihre Partei hinaus geachtete langjährige KPÖ-Aktivistin eine vielbeachtete Rede bei der Angelobung des neuen Gemeinderates der Stadt Graz 2008 gehalten.

Cäsar wurde am 13. September 1920 in Prevalje in Slowenien geboren und verlebte ihre Kindheits- und Jugendjahre in Judenburg. Als Mitglied einer Widerstandsgruppe wurde sie am 23. Mai 1939 von der Gestapo verhaftet und musste 14 Monate im Landesgericht Graz in Untersuchungshaft zubringen. Ihr erster Mann, wie sie Mitglied einer Widerstandsgruppe, fiel als Soldat im Jahr 1943. Maria Cäsar knüpfte in der Folge Kontakte zu den jugoslawischen Partisanen und den Widerstandsgruppen in Judenburg. Als 1944 Mitglieder der Widerstandsgruppen verhaftet wurden, tauchte sie bei slowenischen Verwandten unter.

Die langjährige Landesvorsitzende des KZ-Verbandes und kommunistische Aktivistin ist Trägerin zahlreicher hoher Auszeichnungen, im Jahr 2001 wurde sie auch mit dem Menschenrechtspreis des Landes Steiermark gewürdigt. Öffentliche Auftritte von Cäsar sind zuletzt selten geworden, allerdings besuchte sie am Samstag das Volkshausfest der steirischen KPÖ. (APA)