Wer schon länger auf Linux setzt, wird sich bei der Anschaffung von neuen Gerätschaften schon daran gewöhnt haben, etwas genauer auf die verbauten Komponenten zu schauen. So waren es in der Vergangenheit unter anderem die WLAN-Chips von Broadcom, die so manche NutzerInnen zur Weißglut trieben, durch das Fehlen von freien Treibern, wurde deren Benutzung - vor allem auf sehr aktuellen Systemen - erheblich verkompliziert.

Frei

Damit soll nun ein Ende sein: Broadcom hat die Treiber für die 802.11n-WLAN-Chips BCM4313, BCM43224 und BCM43225 als Open Source veröffentlicht. Um die Aufnahme in den Kernel zu ermöglichen, setzt man auf eine GPL2-kompatible Lizenz. Die neuen Treiber basieren auf dem offiziellen mac80211-WLAN-Stack des Kernels, der Hersteller weist darauf hin, dass man in Zukunft alle neuen Treiber auf dieser Basis entwickeln will. Für ältere Broadcom-Chipsätze gibt es ohnehin schon freie Treiber im Kernel, die allerdings ohne Hilfe des Unternehmens per Reverse Engineering entstanden sind.

Ausblick

Das Ziel der fixen Aufnahme in den Kernel scheint jedenfalls in durchaus absehbarer Zeit erreichbar, so hat Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartmann den brcm80211-Treiber bereits in den experimentellen Staging-Bereich aufgenommen. Reagiert der Hersteller nun noch rechtzeitig auf die Anmerkungen der Community in Bezug auf den Code, könnte eine fixe Auslieferung bereits mit Kernel 2.6.37 erfolgen.

Auflösung

Mit der Freigabe des Broadcom-Treibers ist es der Linux-Community gelungen einen der einst größten Problembereiche rund um den Hardware-Support für das freie Betriebssystem hinter sich zu lassen. Gibt es mittlerweile doch von allen großen Herstellern entsprechender Chips freie Lösungen. (apo, derStandard.at, 10.09.10)