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Stephen Elop leitete nisher die "Microsoft business division". Für Nokia bedeutet der Wechsel einen epochalen Traditionsbruch: Der Kanadier Elop ist der erste Nicht-Finne auf dem Chefsessel in der 145-jährigen Firmengeschichte.

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Der unter starkem Wettbewerbsdruck stehende Handy-Marktführer Nokia bekommt einen neuen Chef. Der Microsoft-Manager Stephen Elop werde schon am 21. September das Ruder bei dem Handy-Konzern übernehmen, teilte Nokia am Freitag in Espoo mit. In den vergangenen Monaten war immer wieder über einen Abgang des Vorstandsvorsitzenden Olli-Pekka Kallasvuo spekuliert worden.

Erneuerung

Es sei an der Zeit, die Erneuerung des Unternehmens voranzutreiben, sagte Verwaltungsratschef Jorma Ollila. Stephen habe die richtige Erfahrung und Führungskompetenz, um das ganze Potenzial von Nokia zu erschließen. Der 46-jährige IT-Ingenieur aus Kanada war seit 2008 bei Microsoft für die Geschäftskundensparte zuständig. Er sagte über seinen Wechsel an die Nokia-Spitze: "Ich bin extrem begeistert." Nokia habe eine "einzigartige globale Position und einen großartigen Namen".

Android, Apple, ...

Die Finnen sind zwar immer noch nach Marktanteilen größter Handyhersteller weltweit, hatten aber in den vergangenen Monaten schwer zu kämpfen. Vor allem im lukrativen Smartphone-Geschäft hat Nokia den Anschluss an Konkurrenten wie Apple oder Blackberry-Hersteller Research in Motion verloren. Für zusätzlichen Druck sorgen Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android.

Abschied

Nokia lässt sich den Abschied seines bisherigen Präsidenten einigermaßen etwas kosten. Laut Nokia-Aussendung vom Freitag, erhält der 57-Jährige neben einer mit rund 4,6 Mio. Euro bezifferten Abfertigung auch noch den mit Stichtag 1. Oktober fixierten Marktwert der 2007 an ihn überschriebenen 100.000 gebundenen Nokia-Aktien. Derzeit wären das weitere rund 820.000 Euro. (APA/dpa)