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Tomizawa bei seinem ersten Sieg in Katar im April 2010

Foto: Reuters/Al-Assaad

Misano - Nach fast sechseinhalb glücklichen Jahren kam es am Sonntag in der Motorrad-WM wieder zu einem tödlichen Unfall. Der Japaner Shoya Tomizawa, der am 11. April zum Saisonauftakt in Katar seinen ersten Sieg in der Moto2-Klasse gefeiert hatte, kam in Misano beim Grand Prix von San Marino bei Höchstgeschwindigkeit zu Sturz und wurde von den folgenden Maschinen des Briten Scott Redding und des Lokalmatadors Alex de Angelis erfasst.

Der 19-jährige Suter-Pilot des Technomag-CIP-Teams erlitt Frakturen am Oberkörper, einen Schädelbruch und schwere innere Blutungen. Nach einem Herzstillstand war Tomizawa an der Strecke zunächst noch wiederbelebt worden, er erlag allerdings wenig später im Krankenhaus Riccione seinen Verletzungen.

Der erste Todesfall seit 20. April 2003 - an diesem Tag war der Japaner Daijiro Kato seinen zwei Wochen zuvor in Suzuka erlittenen Verletzungen erlegen - schockte Tomizawas Kollegen. "Das ist, wie wenn ein Familienangehöriger stirbt", sagte der Deutsche Stefan Bradl, der das Rennen als Fünfter beendet hatte. Der Spanier Toni Elias wollte nach der Nachricht aus dem Krankenhaus seinen vierten Sieg en suite nicht mehr feiern. Vizeweltmeister De Angelis sprach vom "schlimmsten Sturz meiner Karriere. Ich habe alles versucht, um nur das Motorrad und nicht ihn zu erwischen."

Superstar Valentino Rossi, der im anschließenden Moto-GP-Rennen hinter dem Spanier Dani Pedrosa und dessen in der WM führenden Landsmann Jorge Lorenzo Rang drei belegte, kommentierte sein eigenes Rennen nicht. "Wenn so etwas passiert, ist alles andere nicht mehr wichtig. Er war ein sympathischer Fahrer. Ich habe gehofft, es wären nur schwere Verletzungen", sagte der neunmalige Weltmeister aus Italien.

Erst in der vergangenen Woche war übrigens im Rahmenprogramm der Motorrad-WM in Indianapolis der 13-jährige Amerikaner Peter Lenz ums Leben gekommen. (red, DER STANDARD Printausgabe, 6.9.2010)