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Die Proteste gegen die Steinigung von Sakineh Mohammadi-Ashtiani - im Bild vor dem Eiffelturm in Paris - weiten sich aus. Ihr Sohn Sajjad Ghaderzadeh dankte den Demonstranten. Aufgrund der internationalen Empörung hat die iranische Führung die Vollstreckung des Urteils vorerst ausgesetzt.

Foto: Reuters

Teheran - Sajjad Ghaderzadeh, Sohn der von Steinigung bedrohten Iranerin Sakineh Mohammadi-Ashtiani, hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, weiter Druck auf den Iran auszuüben. In der französischen Tageszeitung Libération sprach er über die internationalen Proteste. "Wenn Sie nicht dagewesen wären, wäre meine Mutter bereits tot."

Im Interview mit der Website stern.de sagte er, sein Telefonanschluss werde abgehört. Außerdem seien wichtige Dokumente über den Tod seines Vater verschwunden. Seine Mutter besucht Sajjad Ghaderzadeh laut stern.de jeden Donnerstag im Gefängnis.

Die Familie des Anwalts, Mohammed Mostafaie, der die Frau vertritt, ist indes in Oslo gelandet. Mostafaie ist vor einem Monat wegen eines Haftbefehls der iranischen Behörden nach Norwegen geflüchtet. Danach war seine Frau im Iran inhaftiert worden. Sie und ihre siebenjährige Tochter reisten nun mit einer Sonder-Ausreisegenehmigung aus. Die Familie des Anwalts will in Norwegen politisches Asyl beantragen.

Proteste auf Facebook

Mohammadi-Ashtiani war wegen einer "unrechtmäßigen Beziehung" zu zwei Männern nach dem Tod ihres Ehemanns zum Tode verurteilt worden. Das Urteil hatte international für Empörung gesorgt. Auf Facebook setzen sich mehr als 65.000 Mitglieder für die 43-Jährige ein.

Auch der politische Druck steigt: Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner forderte von EU-Außenministerin Catherine Ashton eine gemeinsame Warnung an den Iran. In Italien bezogen vier Ministerinnen offen Stellung gegen "iranische Fundamentalisten". Erfreut über die zunehmende Kritik an Teheran zeigt sich auch Mohammadi-Ashtianis Sohn. "Ich bin hoffnungsvoll, dass wir meiner Mutter helfen können." (ropa, AFP)

Die Proteste gegen die Steinigung von Sakineh Mohammadi-Ashtiani - im Bild vor dem Eiffelturm in Paris - weiten sich aus. Ihr Sohn Sajjad Ghaderzadeh dankte den Demonstranten. Aufgrund der internationalen Empörung hat die iranische Führung die Vollstreckung des Urteils vorerst ausgesetzt. (ropa/AFP/DER STANDARD Printausgabe, 4.9.2010)