Bild nicht mehr verfügbar.

Verwundete liegen in den Straßen Quettas.

Foto: EPA

Islamabad - Ein Selbstmordattentäter hat in Pakistan ein Blutbad unter Schiiten angerichtet. Bei dem Anschlag in der Stadt Quetta im Südwesten Pakistans wurden mindestens 64 Menschen getötet. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurden etwa 150 weitere Menschen verletzt, als sich der Täter in der Menge in die Luft sprengte. Den Angaben zufolge hatten sich tausende Schiiten versammelt, um anlässlich des sogenannten Al-Quds-Tages gegen Israel und die Besetzung der palästinischen Gebiete zu protestieren.

Zu der Bluttat bekannten sich die radikal-islamischen Taliban. Neben den USA und der pakistanischen Regierung "sind auch die Schiiten unser Ziel", sagte ein Sprecher der islamischen Extremisten der Nachrichtenagentur AP. Die Polizei entdeckte Stunden nach dem Anschlag den abgerissenen Kopf des Attentäters. "Der Mann ist zwischen 35 und 40 Jahre alt", sagte ein Polizeisprecher, machte aber keine weiteren Angaben.

Angebliche Warnung vor Anschlag

Die Regierung hatte die Schiiten am Donnerstag aufgefordert, ihre Zeremonien nicht unter freiem Himmel abzuhalten. Der Polizeichef von Belutschistan, Malik Iqbal, sagte, die Behörden hätten die Organisatoren der Zeremonie in Quetta gewarnt, nachdem Geheimdienstmitarbeiter Berichte über einen möglichen Terroranschlag erhalten hätten.

Zwei weitere Bombenanschläge gab es am Freitag im Nordwesten des Landes: In der Stadt Mardan sprengte sich laut Polizei ein Selbstmordattentäter nahe einer Moschee der Ahmadi-Sekte in die Luft. Dabei wurden mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt. In Peshawar, der Hauptstadt der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, wurde in der Nähe einer Polizeipatrouille eine Bombe ferngezündet. Ein Polizist kam ums Leben, drei weitere wurden verletzt. (APA/apn)