Wien - Bei der Auszahlung der Pensionen am 1. September ist es laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" (Freitagsausgabe) zu Verzögerungen gekommen. Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbands (PVÖ), fordert deshalb eine Gesetzesänderung, wonach die Pensionen - sie werden derzeit im Nachhinein, also am Monatsersten des Folgemonats, ausbezahlt - künftig schon am Monatsletzten am Konto verfügbar sein müssen. Viele Pensionisten hätten am Monatsersten bereits Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, argumentierte Blecha in einer Aussendung.

Laut "Krone" waren am 1. September Tausende Pensionisten von der Verspätung betroffen, das Geld sei erst am Nachmittag verfügbar gewesen. "Mit der neuen Bestimmung, die ab 1. 11. 2009 in allen EU-Ländern in Kraft getreten ist, dürfen die Pensionen nur noch am Valutatag, dem Monatsersten, direkt überwiesen werden", erklärte ein Sprecher der Pensionsversicherungsanstalt. "Bei uns ist das Geld rechtzeitig weitergeleitet worden." Das Problem lag demnach bei der Erste Bank: "Es kam zu einem technischen Problem, das Geld wurde abgeblockt", meinte eine Sprecherin. "Nach einigen Stunden wurde das Geld dann aber überwiesen."

Der PVÖ habe die Banken immer wieder aufgefordert, die Pensionen termingerecht am Konto bereitzustellen, kritisierte Blecha. "Das Geld ist ja längst bei den Banken. Offenbar wollen sich einige Geldinstitute nach wie vor ein 'Körberlgeld' auf Kosten der Pensionisten machen." Auch der überparteiliche Seniorenrat fordere diesbezüglich eine Gesetzesänderung, für sein Anliegen habe er bereits Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) kontaktiert, so Blecha. Weiters habe der PVÖ einen Antrag für eine derartige Gesetzesänderung beim SPÖ-Parteitag im Juni eingebracht, der einstimmig beschlossen worden sei. (APA)